900 Jahre Kirche Egern

Im Jahre 1111 oder 1112 ließ Abt Aribo von Tegernsee die erste Kirche in Egern bauen. 1466 wurde dann unter Abt Ayrinschmalz der heutige Kirchenbau an der gleichen Stelle errichtet. Grund, ein Festjahr zu organisieren.

Zum Abschluss des Jubiläums wurde ein Gottesdienst mit Kardinal Reinhard Marx, dem Erzbischof von München und Freising, gefeiert. Wie es sich bei uns gehört, begann das Fest mit einem Kirchenzug.

Voran ging die Musikkapelle. Es folgten Vertreter der Politik, vom ehemaligen Europaabgeordneten bis zum Landrat und Gemeinderat. Alles, was Rang und Namen hat, machte mit, die Vereinsmitglieder mit ihren Fahnen, die Gebirgsschützen und die Schalkfrauen.

Es war ein bunter, bayrischer Festzug, doch sehr echt und authentisch. Es gab kaum neugierige Touristen, keine Polizei, die absperrte, niemanden, den die geparkten Autos störten. Fast genierte ich mich zu fotografieren, stand ich ja ziemlich allein mit Tano am Straßenrand. Dem Kardinal fiel es auf und er schenkte uns einen freundlichen Gruß.

 

Brauchtum – Palmsonntag

Der Brauch des Palmtragens ist bei uns noch sehr lebendig. Aus Palmkatzerlzweigen, Waxlaber (Stechpalme), Buchs und Blutruten werden die Palmbuschen kunstvoll gebunden und mit Bändern verziert. Die Buben tragen sie aufgesteckt auf einer Stange, und die Mädchen im Korb zur Weihe. Danach verteilen die Kinder ihre Palmbuschen an Freunde und Verwandte und bekommen dafür Palmgeld.

Seit vielen Jahren steht in unserem Garten eine Palmweide. Inzwischen ist sie schon so groß, dass unser Nachbar die Zweige fürs Palmtragen seiner Kinder nur angeseilt schneiden kann.

Fotos von der Palmweihe in Rottach-Egern: Nachbarsbuben mit Palmstangen,  Kirchenbesucher in Alltagstracht, Blasmusik beim Kirchenzug und Palmbuschen im Korb