Eine andere Frisur – schon erkenne ich oft die Person nicht mehr. Es ist peinlich und macht mich jedes Mal verlegen.
Ganz anders war es gestern am 1. Dezember bei der Eröffnungsfeier des 10. Krippenweges in Altomünster. Figuren, welche ich für die dortige Jubiläumskrippe modelliert hatte und die bekannte Politiker der Gegend darstellen, begegnete ich „leibhaftig“ und erkannte jeden sofort, obwohl ich nur Fotos als Vorlage hatte. Vielmehr empfand ich, als würde ich alte Bekannte und liebe Freunde treffen. Es war ein gutes Gefühl und gab mir die Bestätigung, dass sie meinen Figuren ähneln. Freilich merkte ich während der Feier, was ich besser hätte machen können. In Gedanken tastete ich die lebenden Modelle ab, ein Hinterkopf war zu flach, die Größe nicht korrekt, die Falten zu tief und …
Vor 10 Jahren begann Klaus Reinhard in der Weihnachtszeit Krippen in den Schaufenstern des Ortes auszustellen. Seine Idee wurde zum Brauch. 50 Krippen können heuer bewundert werden.
Ich weiß, wie viel Herzblut er dafür opfert. Das ganze Jahr über plant und organisiert er, bespricht sich und fährt zu den Krippenbauern. In den Tagen vor dem Aufbauen wird seine Wohnung zum Zwischenlager, die Arbeit Vollzeitjob, nicht nur für ihn, sondern genauso für seine Frau Lore.
Es war höchst verdient, dass er dafür und für seine weitere kulturelle Arbeit am Ende der Eröffnungsfeier vom Bürgermeister Konrad Wagner die Ehrennadel des Marktes bekam.
Reinhard konnte mich überreden für die die Jubiläumskrippe mit der Kulisse Altomünster die Prominenz zu modellieren. So wurden der Landrat Hansjörg Christmann, der Bezirkstagspräsident Josef Mederer und der Bürgermeister Konrad Wagner Modelle für die Könige, Pater Michael und Ex MdL Blasius Thätter Modelle für die Hirten.
Manchen Altomünster Geschäftsleuten wird es nicht leicht gefallen sein für die Krippe ein Plätzchen in ihren Schaufenstern zu finden. Ich mußte schmunzeln, inmitten der Waren eine Krippe zu entdecken.