Amore war der Grund unserer Wien-Reise. Tano wollte „L´elisir d´amore“ von Donizetti im Steinbruch St. Margarethen erleben.
Besuch der Oper: Der Liebestrank
Die Inszenierung von Philipp Himmelmann war ein großartiges Theaterspektakel. Die Bühne lag in einem alten römischen Steinbruch. Der Stephansdom in Wien wurde noch mit diesen Kalksandsteinen gebaut.
Von Anfang an fühlten wir uns jedoch in die 1950er Jahre versetzt. Die Bühne war wie eine überdimensionalen Musikbox aus dieser Zeit gestaltet – einem Wurlitzer mit einem Tonarm. Der Plattenteller war die Drehbühne und war hauptsächlich die Spielfläche. Doch auch die Straße, die zur Felsenarena führte wurde einbezogen. Dort entstieg aus einem Hippibus der Quacksalber Dulcamara, begleitet von einer bunten Hippigruppe.
Schon vor Beginn der Oper wurde auf der Bühne Rock ’n‚ Roll getanzt, natürlich waren alle im damaligen Stil gekleidet. Erinnerungen wurden wach. Ich musste an meinen ersten Petticoat denken, den ich mir so sehnlichst gewünscht hatte.
Tano fand Uwe Schenker-Primus (geb. 1974 in Rosenheim), der den Bass sang am besten. Seine letzte Strophe lallte er vom Wein berauscht, virtuos. Ebenso gefiel Tano die Sopranstimme von der Armenierin Narina Yeghiyan (Adina). Vom Chor der Philharmonie Wien schwärmte er.
Bei der Szene, als sich die Soldaten vom Bühnendach abseilten erschrak ich. Unnötig fand ich, dass sie ihre Maschinengewehre im Anschlag hielten.
Trotzdem, es war ein wunderschöner Abend. Es war warm. Die Mücken fanden unsere Nachbarn süßer als uns. Ein Feuerwerk war der Schlusspunkt.