Ein Besuch in die Tate Modern war schon lange mein Wunsch. Zu meinem 70sten schenkten mir meine zwei großen Kinder, Pina und Cati, eine Reise nach London und begleiteten mich.
Der Weg zur Tate Modern Gallery auf der Millennium Bridge war schon ein Erlebnis: hinter uns die St. Paul´s Cathedral, vor uns das Museumsgebäude. Die Hängebrücke war nur für Fußgänger. Deren Tragseile sind seitlich angebracht, so hatten wir freien Blick die Themse entlang bis zur Tower Bridge.
Geplant wurde die Brücke von Norman Foster und dem Bildhauer Anthony Caro. Von Foster stammt auch die gläserne Reichstagskuppel in Berlin; Caro starb vor einem halben Jahr.
Den Umbau des Museums, einem ehemaligen Kraftwerk, plante das Architekturbüro Herzog & de Meuron. Wir kennen von ihm in München die Allianz Arena und die Hypo-Kunsthalle; aus der Presse die Elbphilharmonie in Hamburg, ein Skandalbau, der sich schon 7 Jahre im Bau befindet.
Die Tate ist das größte Museum der Welt für die klassische moderne und gegenwärtige Kunst.
Die Präsentation ist nicht in Epochen gegliedert, sondern thematisch, wie z.B. Dichtung und Traum oder Idee und Objekt. So aufbereitet versteht man die Kunst unserer Zeit und ihre Entwicklung vielleicht besser. Jedenfalls sahen wir viele Schulklassen.
Interessant fand ich die vornehme Schulkleidung der Kinder: Blazer mit Emblem, schwarze Hose, weißes Hemd und Krawatte. Raufen und Kleckern beim Essen kann ich mir so, im feinen Anzug, nicht vorstellen.
Groß war das Museum, bald waren wir zu müde noch etwas aufnehmen zu können. Aber es war wunderschön, die vielen Bilder, die ich kannte, hier im Original zu sehen. Jedes Mal freute ich mich, wenn ich Werke, die ich nicht kannte, einem Künstler zuordnen konnte.
Mit einer großen Filztasche für Din A5 Zeichenblöcke und verschiedenen Bleistiften aus dem Museumsladen gingen wir wieder auf der Millennium Bridge zurück. Da fiel mir auf, dass die Museumsbesucher hauptsächlich Ausländer waren, weil ausnahmsweise auf der Brücke Rechtsverkehr herrschte.