Almost Birds

Es ist nicht leicht 1000 Gedanken unter einen Hut zu bringen. Riccardo schafft es und beweist es mit seinen Zeichnungen. Er zeichnet Vögel, nicht nur in vielen Variationen, sondern jeder erzählt eine andere Geschichte, mal lustig, mal ernst, mit altbackenem oder philosophischem Hintergrund. Er zeichnet weder altertümlich noch trendig. Seine Materialien sind Papier, Bleistift und Farbstift. Er malt schnell, meist aber tage- und nächtelang. Zusätzlich bearbeitet er nachträglich die Bilder digital fürs Internet. Was er nicht kann, ist seine Arbeiten anzupreisen.

Ich hoffe, dass der wunderschöne Bericht von Ines Wagner in der Kulturvision manchen Kunstfreund zu einem Kauf animiert.

Almost Birds – die Vögel sind los (Beitrag von Ines Wagner auf kulturvision-aktuell.de) >>>

Live-Musik 2020

In den letzten Wochen standen bei mir die Musik und das Zeichnen von Menschen im Mittelpunkt. So viele Live-Konzerte im Freien wie in diesem Corona-Jahr habe ich selten besucht. Wenn ich meine Skizzen betrachte, höre ich noch genau die gespielten Melodien und spüre die Atmosphäre eines besonderen Jahres. Schade, dass der Sommer langsam zu Ende geht.

Konzert am Gasteig

Vor dem Gasteig spielte das Jazz-Duo Ladybird Lieder aus den 30er Jahren, die Stimmung war entspannt und angenehm. Nachdem ich in den letzten Monaten mehr Stadtansichten gezeichnet hatte, freute ich mich darauf wieder mal Menschen zu skizzieren.

Auf dem Luise-Kiesselbach-Platz

Das Quartett Jeanne d’azz spielte auf dem Luise-Kiesselbach-Platz, ein Ort bei dem ich eher an Mittleren Ring und Tunnelbau als an Musik auf der grünen Wiese denke. Aber der Tunnel ist ja längst fertig und so saß ich an einem lauschigen Abend im Gras und genoss die letzten Sonnenstrahlen des Tages bei toller Musik.

Jeanne d’azz auf dem Luise-Kiesselbach-Platz

Der Moosacher Musiknach(t)mittag

Die Moosacher Musiknacht fand dieses Jahr am Nachmittag und im Freien statt, deshalb wurde sie diesmal Musiknach(t)mittag getauft. An mehreren Orten im Münchner Stadtteil Moosach traten verschieden Bands und Musiker und Musikerinnen auf. Ich hatte viel Spaß und Abwechslung.

In der Pfarrkirche St. Martin spielten Bernhard (Orgel) und Sebastian Hofmann (Jazz-Violin) ein Cross-Over aus Klassik, Pop und Jazz.
Vor dem Pelkovenschlössl traten „The Movement“ auf – mit einer Mischung aus Soul, Funk, Blues und Rock. Wäre nicht mein Bleistift und Skizzenbuch gewesen, hätte es mich nicht auf dem Stuhl gehalten.
Vor der Meile Mooach spielte die großartige Beatles-Coverband „The Bottles“. Wenn man dann im Takt der Musik mitschwingt und auch unter dem Mund-Nasen-Schutz mitsingt, ist es nicht mehr so einfach mit dem Zeichnen
Nektar Sofia (sorry, ich hab den Namen im Skizzenbuch falsch geschrieben) war am Moosacher Stachus/Brunnen zu hören. Ich mochte ihre lauten und leisen Songs, die wie aus dem Leben gegriffen waren.

Sommer in der Stadt

Dieses Jahr ist alles anders.

Wie jeden Donnerstag, traf ich mich Anfang März mit meinen Zeichenfreunden im Museum. Wir haben zusammen gezeichnet und freuten uns schon auf das nächste Treffen. Doch Corona machte uns einen Strich durch die Rechnung und wir sahen uns so schnell nicht wieder …

Zu Hause war ich leider nicht sehr motiviert mein Skizzenbuch herauszuholen. Am 25. Juni packte ich zum ersten Mal wieder meine Zeichenutensilien zusammen und es ging zum Schloss Nymphenburg. Noch war ich alleine. Es war ein warmer Tag und die Wolken zogen über den Himmel der Stadt. Es fühlte sich sehr gut an, wieder einen Stift und einen Pinsel in der Hand zu halten.

Schloss Nymphenburg mit Wolken, Bleistift mit Aquarell

Die Urban Sketchers Munich trafen sich – nach langer Pause – erstmals im Juli wieder. Wir freuten uns alle sehr, als wir uns beim Schloss Blutenburg wieder sahen. Dass gemeinsame Kaffee-Trinken und die Köpfe-Zusammenstecken musste aber leider noch entfallen.

Blick auf das Schloss Blutenburg, Bleistift mit Aquarell

Die Treffen am Donnerstag im kleinen Kreis konnten auch wieder stattfinden. Sehr schön und ruhig war es in der Gunzenlehstraße. Die von Theodor Fischer Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute Siedlung in Laim strahlte eine dörfliche Stimmung aus. Ich vergaß beinahe, mitten in der Stadt zu sein.

Siedlung Theodor Fischer in Laim, Bleistift mit Aquarell

Ein Riesenrad am Königsplatz? Das gab es noch nie. Was für ein ungewöhnlicher Anblick. Die Aktion nennt sich „Sommer in der Stadt“. An mehreren Orten in München wurden Fahrgeschäfte aufgestellt, praktisch eine Alternative zum Oktoberfest, das 2020 nicht stattfinden wird.

Riesenrad vor den Propyläen auf dem Königsplatz, Bleistift mit Aquarell

Am Odeonsplatz war es mir fast schon zu laut und voll. Sehr entspannt war es dagegen am Moosacher St.-Martins-Platz. Kinder spielten vor dem Pelkovenschlössl, das 1690 von den Brüdern Veit Adam und Maximilian von Pelkoven erbaut wurde. Das damalige Hofmarkschloss dient heute als Kultur- und Bürgerhaus.

Auf dem Odeonsplatz
Auf dem Odeonsplatz, Bleistift mit Aquarell
Pelkovenschlössl in Moosach, Bleistift mit Aquarell

Pinas Skizzenbuch 2016

Pina lässt uns einen Blick in ihr Skizzenbuch werfen. Als wäre es geplant gewesen, ist es jetzt zum Jahresende fast bis zum letzten Blatt mit Zeichnungen gefüllt. Sie blättert darin und zeigt uns ihre mit Aquarellfarben kolorierten Bleistift- und Tuschezeichnungen, die im Laufe des Jahres 2016 entstanden sind. Pina war in München unterwegs, zeichnete dort bekannte Plätze und verborgene Straßenecken, alte und moderne Bauwerke. Auch ihre Besuche in Museen und Ausstellungen lässt sie uns miterleben. Sie beobachtete auch die Bewohner der Stadt, sei es auch nur beim Warten auf den Bus.

Zeichnen am Donnerstag – Nr. 31

Der Hofgarten in München, der sich zwischen Odeonsplatz und der Bayerischen Staatskanzlei erstreckt, ist voller Leben, als wir uns dort zum Zeichnen treffen. Auf den Wiesenflächen vor der Residenz genießen die Menschen den warmen Sommerabend, im Dianatempel wird getanzt und vor den Arkaden kann man zahlreiche Boulespieler beim zielgenauen Werfen ihrer Kugeln beobachten.

Blick auf den Odeonsplatz und die Felherrenhalle

Blick auf den Odeonsplatz und die Felherrenhalle (Bleistift mit Aquarell)

Hofgarten mit Blick auf die Kuppel der Bayerischen Staatskanzlei (Tuschestift)

Tänzer im Dianatempel

Tänzer im Dianatempel (Bleistift mit Aquarell)

Boulespieler

Boulespieler (Tuschestift)

Zuschauer beobachten die Boulespieler

Zuschauer beobachten die Boulespieler (Tuschestift)

Abendstimmung

Abendstimmung (Aquarell)

Zeichnen am Donnerstag – Nr. 30

Endlich habe ich wieder mal meinen Scanner angeschmissen und die neusten Seiten aus meinem Skizzenbuch digitalisiert. Am vorletzten Donnerstagabend hatte uns das schöne Wetter nach draußen gelockt – diesmal auf dem Münchner Königsplatz. Schon herrlich, wenn man sich von der Sonne bescheinen lassen kann, während man zeichnet.

Zuerst habe ich mir die Propyläen vorgenommen. Das klassizistische Bauwerk wurde von Leo von Klenze in Anlehnung an die Propyläen der Akropolis entworfen. Besonders die Säulen in der Mitte haben mich ganz schön herausgefordert und viele Details habe ich einfach weggelassen. Mit Aquarellfarben habe ich schließlich versucht die abendliche Stimmung einzufangen.

Propyläen im Abendlicht

Propyläen im Abendlicht (Bleistift mit Aquarell)

Die Stufen der Antikensammlung sind ein beliebter Ort um sich niederzulassen und einfach mal auszuspannen, den Blick über den Platz schweifen zu lassen und das Geschehen um einen herum zu beobachten. Einige der dort Sitzenden haben es auch in mein Skizzenbuch geschafft.

Auf den Stufen der Antikensammlung (Tintenstift)

Auf den Stufen der Antikensammlung (Tintenstift)

Mit Kappe und Hut (Bleistift mit Aquarell)

Mit Kappe und Hut (Bleistift mit Aquarell)

Im Stadtmuseum

Beim Zeichentreffen der Urban Sketchers Munich im Münchner Stadtmuseum bin ich gleich im ersten Raum der Dauerausstellung „Typisch München“ bei den Morikentänzern hängengeblieben.

Moriskentänzer von Erasmus Grasser

Moriskentänzer von Erasmus Grasser (Tuschestift mit Aquarell)

Die wunderbaren holzgeschnitzten Figuren des Bildhauers Erasmus Grasser haben aber nicht nur mich angezogen, sondern auch viele meiner Mitzeichner. Sie wurden zu meinen nächsten „Opfern“. Aber wie es so ist, wenn man Menschen „in freier Wildbahn“ zeichnet, sie stehen plötzlich auf und weg ist dein Modell. Bei der rechten Zeichnerin ist es mir so ergangen. Kaum hatte ich den Kopf aufs Papier gebracht, war sie wieder weg. Was also tun? Ganz einfach, ich habe mir eine andere Zeichnerin als Modell ausgesucht und ihren Unterkörper unter den Kopf gesetzt. Aus zwei mach eins.

Zeichner im Stadtmuseum

Zeichner im Stastmuseum (Tuschestift mit Aquarell)

Die barocken Putti der Mariensäule gleich nebenan zeigten sich in sehr dynamischen Posen. Die bewaffneten Engelskinder kämpfen gegen die Übel der damaligen Zeit: Hunger, Pest, Krieg und Ketzerei. Der von mir ausgewählte Putto kämpft gegen den Basilisken als Sinnbild für die Pest.

Putto der Mariensäule im Kampf mit dem Bsilisken (Bleistift mit Aquarell)

Putto der Mariensäule im Kampf mit dem Bsilisken (Bleistift mit Aquarell)

Aktzeichnen

Ich hatte mal wieder Lust auf Aktzeichnen und habe an einem Wochenendkurs an der Volkshochschule teilgenommen. Im Folgenden zeige ich eine kleine Auswahl der dort entstandenen Bleistiftzeichnungen.

Besonders Spaß haben mir die Blindzeichnungen gemacht: Man lässt den Bleistift übers Papier gleiten und schaut dabei konsequent nur aufs Model und nicht aufs Blatt. Die Ergebnisse sind dann natürlich schief und krumm, aber dafür sehr genau beobachtet und ausdrucksstark. Im Kurs haben wir und dazu gegenseitig gezeichnet.

Frau und Mann – Blindzeichnungen

Blindzeichnungen mit Links

Blindzeichnungen mit Links (mit der linken, nicht dominanten Hand gezeichnet)

Füße

Füße, Füße, Füße, …

Meine Hand als Model

Meine eigene Hand als Model

Model stehend und sitzend

Model stehend und sitzend

Model stehend

Model stehend