Tonas Krippe im Tegernseer Museum

Wohnungssuche, Geburt und Flucht, zusammengefasst in einer Straßenszene, als wäre sie heute geschehen. Ich danke dem Vorstand des Krippenvereins, Herrn Christoph Rouleaux, der meine Figuren zusammengestellt und den Text geschrieben hat.

Maria, hochschwanger, und Josef erkundigen sich bei der Stadtinfo (Mitte der Szene) nach einer Wohnung. Viele andere Menschen stehen aber bereits auch schon an und fragen nach einer Bleibe. Am rechten Stadtrand haben sie schließlich ein kleines Zimmer erhalten; es bleibt wenig Zeit, denn sie müssen sich wieder auf den Weg machen und stehen mit vielen anderen Leuten und einer Schulklasse am Bus an; wer weiß, wo sie der Weg hinführt!

Die Heiligen Drei Könige 2022

Tona hat die Geschichte von den Heiligen Drei Königen aktuallisiert. Sie hat sie in einer Krippenszene ins Jahr 2022 versetzt. Pina hat sie in einem Video festgehalten.

Die Figuren hat Tona modelliert, glasiert und bei 1250°C gebrannt. Aus Asche und Ton hat Tano die Glasuren dafür hergestellt. Die Figuren sind ca. 6 cm groß.

Das zweite Coronajahr – Teil 2

Das zweite Coronajahr war ruhig, es gab nur eine Ausstellung, keinen Markt und keine Reise.

Im ersten halben Jahr waren wir noch recht produktiv. Es entstanden einige Plastiken (siehe vorangegangenen Beitrag).

Neben der Aktion “Kunst im Schaufenster“ beteiligten wir uns noch bei der Tegernseer Jahresausstellung.Tona mit „Komm tanz mit mir“, „Hommage an Rene Magritte“ und „Männer die regieren möchten“ und Riccardo mit den drei Zeichnungen „Pferd“, „Ferd“ und „Erd“ (Pigmentstifte auf Papier). Tano war unser Transporter und übernahm einmal die Aufsicht.

Am 19. Juli kam ein großer Einschnitt. Unser 30 Jahre alte Brennofen ging kaputt. Er schaltete sich nicht rechtzeitig ab. Die Arbeiten von mehrere Monaten verschmolzen mit den Ofenwänden, gleich einem Vulkanausbruch in Miniform. Die Scherben und unsere Stimmung waren am Boden.

Tano wurde schweigsam, vergrub sich ganz in die Arbeit mit seinem Vorrat von tausenden Mosaiksteinen, die er vorher selbst geformt, glasiert und gebrannt hatte.

Im August munterte uns die Freilichtschau „Higstäid am Seeweg“ etwas auf. Zweieinhab Monate standen unsere Figuren in Kaltenbrunn am Nordufer des Tegernsees. Sie überstanden Sturm, Regen, Hitze, Spaziergänger und spielende Kinder. Unser Wille zum Weitermachen war gestärkt. Nach dreimonatlicher Bestellzeit bekamen wir einen neuen Brennofen und neuen Schwung.

Ich ergänzte meine bayerischen Krippendarstellungen mit neuen Krippenfiguren wie Bettler, Kranke, Maskenträger, Hundebesitzer und, weil die Zeit so verwirrend war, einem Teufel im feinem Anzug.

Am Abend des alten Jahres wird der Faule fleißig. In den letzten Wochen vor dem neuen Jahr entstanden noch „Der Kolkrabe“ in Naturgröße und die „Pestärzte“ nach einer Zeichnung von Paul Flora. Der Rabe gilt ungerechterweise als Vorbote von Unheil und Krankheit und die Pestärzte knüpfen an unsere Zeit mit Corona an. Mit der allerletzten Arbeit „über den Wolken“ wollte Tona sagen, dass die Welt über den Wolken oder von oben herab anders aussieht als darunter.

Am heiligen Abend kam die Krönung des Jahres. Gabi Werner schrieb für die Tegernseer Zeitung einen sehr schönen Bericht über uns. Ihr letzter Satz gefällt mir. Manchmal müsse man eben umdenken. Sogar, wenn es um die Weihnachtgeschichte geht.

Eine Standlfrau erzählt

Das Tohuwabohu beim Ausräumen der Bude wird es heuer nicht geben. Also standen Tano und ich am Montag schon um 6 Uhr in der früh in unserer Hütte. Es war finster, Strom gab es noch nicht. Den einzigen Lichtblick bekamen wir mit unserer kleinen Taschenlampe. Nur keine Panik. Es muss nur das Richtige in die richtige Schachtel gefüllt werden. Klappte, bis wir am Ende dann doch nur dachten, hauptsächlich alles kommt ins Auto, alle Nägel sind gezogen und der Boden ist sauber. Die Hoffnung, meine am Tag vorher verlorene neue Brille zu finden, erfüllte sich auch nicht.

Ich jammerte Tano vor, umgekehrt er mir. Das Tohuwabohu der Schachteln und Kisten ist nichts gegen Tanos Einkaufsstress. Überfüllte Straßen, volle Parkplätze und Riesenschlangen vor Lidl- und Aldikassen. Er schimpfte über die Bank, die zum Tauschen von Scheinen für zwei Rollen Münzen seit neuestem 60 Cent verlangt. Er wollte sie den Kindern für ihre Waschmaschinen im Miethaus besorgen.

Unser Weihnachtsbaum

Heuer war ich dran, den Weihnachtsbaum zu schmücken. “Hab ich schnell“ – hätte nicht jedes Teilchen ein festklebendes Preisschildchen gehabt. Die Porzellansterne, die auf dem Markt zu Ladenhüter wurden, hatten jetzt Premiere.

Unser Krippenfiguren

Noch in der letzten Adventswoche standen sie im Brennofen. Den kolumbianischen Künstler Fernando Botero hatte ich im Kopf. Seine Figuren in der Ausstellung vor zwei Jahren in Passau mit überzeichneten Proportionen und reduzierten Details hatten mich beeindruckt. Ich hatte einfach Lust, einen Batzen Ton in die Hände zu nehmen, ihn in eine kompakte einfache Form zu drücken, und alles Kleinklein zu vergessen.

Freude und schlechtes Gewissen.

Ich erinner mich gar nicht mehr an persönliche Weinachtpost. Diese Jahr fand ich zwischen den vielen Reklamen zwei handgeschrieben Weihnachtsbriefe. Wunderschön. Danke. Da drückt mich natürlich das schlechte Gewissen. Nicht einmal den vielen Facebookfreunden habe ich geantwortet. Es ist schön, so viele liebe Bekannte und Freunde zu haben. Ich möchte allen danken und die guten Wünsche auch zurück und weiter geben. Besonders gefreut hat mich eine E-Mail von einem Krippenfreund, der mir Bilder seiner Krippe am heiligen Abend schickte, in der ich meine Figuren erkannte.