Eine nachgeholte Geburtstagsfeier

 Während wir uns mit unseren Gästen unterhielten, zeichnete uns Riccardo. Sein Bild „Die Geburtstagsfeier“ gefällt mir sehr. Ich freute mich über das Bild, eine Erinnerung an einen schönen Abend.

Detailgetreu ist das Drumherum: unsere gestreiften Vorhänge, die Podeste mit meinen Figuren und der Holzschnitt von Hubbuch an der Wand. Die Personen erkennt man deutlich.

So realistisch die Tischgesellschaft wiedergegeben ist, so unrealistisch erscheinen die Art der Darstellung und die Strichführung. Manche Details, wie zum Beispiel die Hand oder die Nasenlöcher zeichnet Riccardo absichtlich naiv, andere dagegen sehr gewitzt.

Ich sehe, dass die Karaffe aus Glas ist, spüre die Enge des Raumes. Die Vorhänge flattern, sobald sich jemand dreht.

Sun Wash 2012

Detail:

Oh Sonne!

Hast mich heut geweckt,
hieltest dich solang versteckt.
Welch Wonne!
Mit Liebevollen wärmend‘ Blick. Hoffnungs Auge.
Unentdeckt.

Herkomme! Neue Zeit,
gebarst aus leid.
Traumeskind oh Blindenschreck.
Nun ist’s Zeit.

Verheerend Sonnensturm,
Brich herein!
Belehrend der grauen Götter Stolz, Breche ein!

Verehrend Herz,
machst gesund,

komm nach Haus in unser Heim!

 

 

 (Gedicht: Sanktekumara 2011)

 

 

 

 

Bleistift und Buntstift
auf Papier

 

Zeichnen am Donnerstag – Nr. 3

Gestern war ich im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke. Wie der Name schon sagt, sind die dort ausgestellten Statuen der griechischen und römischen Antike keine Originale, sondern Gipsabgüsse.

Diesmal versuchte ich bei zwei Zeichnungen, die Schattierungen nicht mit meinen gewohnten grauen Tuschestiften anzulegen, sondern mit Aquarellfarben. Zufrieden bin ich mit dem Ergebnis aber noch nicht ganz.

Antretender Diskobol
Ich habe die Statue „blind gezeichnet“, das heißt während dem Skizzieren mit schwarzem Tuschestift habe ich (fast) nicht auf das Papier geschaut. Die verzerrten Formen, die dabei entstehen, haben ihren eigenen Scharm, finde ich.

Sitzender Römer

Kopf des Sitzenden Römers

Lesende

Vor ein paar Tagen war ich wieder einmal im Hugendubel. Das Büchergeschäft am Münchner Marienplatz bietet viele Möglichkeiten, um es sich mit einem Stapel Bücher gemütlich zu machen und zu schmökern.

Lesende Leute sind gute Opfer, um zeichnerisch festgehalten zu werden. Ich habe mir mit meinen ausgesuchten Büchern einen Platz gesucht, von dem aus ich die Lesenden in einer etwas tiefer gelegenen Sitzecke schnell und unbemerkt skizzieren konnte. Nur mein Nebenmann hat komisch zu mir rübergeblickt. Ob er gemerkt hat, was ich mache?

Lesende im Büchergeschäft

Alle sind in ihre Bücher vertieft.

Dieser Mann hat sich immer wieder Notizen aus einem Buch gemacht.