Rückblick – Herbstausstellung Isargilde

Mit der Finissage der Herbstaustellung und zugleich Tanos Geburtstag endete bei uns der Herbst. Es schneite so stark, dass die ersten Schneepflüge fahren mussten. Mir war es gar nicht wohl, als Tano an diesem Tag Riccardos Bilder, meine Plastiken und meinen vergessenen Mantel in Dingolfing holte.

Für Riccardo war es eine guter Einstand.  Die Zeitungen der Umgebung berichteten rege über die Ausstellung und erwähnten ihn. Auf der Website der Isargilde kann man die Artikel nachlesen, es sind insgesamt 12 Stück.

3 Seen -Tre Laghi: Achensee – Gardasee – Tegernsee

Ausstellung – Mostra in der Galerie im alten Widum, Achenkirch, Österreich
20.Oktober bis 3. November 2012

Den Veranstaltungsort zu finden war nicht leicht für uns. Es war schon finster, wir kannten das Wort Widum nicht und wir waren in einem Ort, in dem es keine Straßennamen gibt und die Hausnummern unregelmäßig angeordnet sind. Mit etwas Hilfe fanden wir die „Galerie im alten Widum“ gleich hinter der Pfarrkirche und wissen nun, dass Widum das österreichische Wort für Pfarrhof ist. Wir gehörten zu den ersten Besuchern der Eröffnungsfeier der Ausstellung: „3 Seen -Tre Laghi: Achensee – Gardasee – Tegernsee“.

Anlass der grenzübergreifenden Ausstellung ist das 900-jährige Gründungsjubiläum, das die Gemeinde heuer feiert. Achenkirch lud die Künstler ihrer Partnerorte Brenzone und Kreuth ein.

In der Eröffnungsrede begründete Kunsthistoriker Reinhard Obermeier die geografische Verbundenheit der drei Gemeinden in Deutschland, Österreich und Italien durch die Seen und die Alpen.
Im Katalog der Ausstellung schrieb er: „Die Alpen ‚im Herzen Europas’ trennen zwar den Mittelmeerraum vom nördlichen Mitteleuropa, diese drei Orte haben jedoch alle etwas gemein: Sie liegen an einem in die hiesige Landschaft eingebetteten See. Kreuth im bayrischen Alpenvorland, welches als Seen- und Moränenland bekannt ist, Achenkirch am Achensee, einem inneralpinen, fjordartigen Hochgebirgssee und Brenzone am Gardasee, der am südlichsten Ende der Alpen gelegen ist.“

Diese Zusammengehörigkeit spürte man auch in den Bildern, Fotos und Plastiken der 14 Künstler, die im Umkreis der drei Gemeinden leben. Die Themen waren Wasser, Berge, Jahreszeiten und Heimat. Das klingt vielleicht trivial, aber die Werke waren weder sentimental noch abgeschmackt.
Von unseren Tegernseer Künstlern sind dabei: Heidi Barnsdorf, Hilge Dennewitz, Peter Keck, Hans Schneider, Hans Weidinger und Jürgen Welker.

Dass wir in Achenkirch – es liegt ja nur 30 km von uns entfernt – im Ausland waren, wurde mir erst so richtig bewusst, als die Bundeskapelle Achenkirch die Hymnen der drei Länder spielte.

Ausstellungen im Haus der Kunst in München

Ausstellung der Münchner Künstlergenossenschaft königlich privilegiert 1868 

In der letzten Woche besuchten wir die Ausstellung der Münchner Künstlergenossenschaft königlich privilegiert 1868 im Haus der Kunst. Sie war vom 8. September – 7. Oktober 2012 geöffnet.

Jeder Besucher, der die Ausstellung betrat, wurde unwillkürlich mit vier großen fotorealistischen Bildern an der gegenüberliegenden Wand konfrontiert. Wir sahen sie schon vom Treppenhaus aus und freuten uns. Sofort konnten wir diese Arbeiten dem Künstler Josef Mayer zuordnen. Seine Bilder kennen wir von den Ausstellungen der Isargilde. Ein Acrylbild von ihm hängt in unserem Haus. Wir schätzen seine realistischen Darstellungen, in denen er die Wirklichkeit übersteigert, besonders wenn sich reflektierende Gegenstände wie glasverkleidete Fassaden, Schaufenster oder Autos vervielfältigen. Seit 2005 ist er zweiter Vorstand der Isargilde.

Unseren Ausstellungsbesuch verdanken wir Johann Meier, er gab uns den Tipp. Seit vielen Jahren ist er Mitglied der Isargilde. Dass er zur Vorstandschaft und zur Jury der Münchner Künstlergenossenschaft gehört, wussten wir bisher nicht. Meier war mit zwei Ölbildern in der Ausstellung vertreten. Besonders faszinierte uns die Arbeit „Feuervogel-Phönix“. Das gleiche Bild, hier Öl auf Holz, bewunderten wir schon als „Fine-Art Grafik“ bei der letzten Dingolfinger Vernissage.

Drei weitere Bilder, Öl auf Leinwand, kamen uns sofort bekannt vor. Mit sehr ähnlichen Bildern beteiligte sich Zacharova Ekaterina heuer zum ersten Mal bei der Tegernseer Ausstellung. Mit impressionistischem Pinselstrich malt sie Momentaufnahmen aus dem heutigen Leben von Menschen aus unserer Zeit. Im Katalog der Künstlergenossenschaft ist Zacharova als Jurorin aufgelistet.

 

Kunstsalon 2012  Freie Münchner und Deutsche Künstlerschaft

In den gleichen Räumen in denen die Künstlergenossenschaft ausstellte sahen wir im August die Ausstellung „Kunstsalon 2012 Schwerpunkt  3-Dimensonal & Sonderausstellung Black GermanyThema“.

Wir wählten das Haus der Kunst zu einem kleinen Familientreffen. Es war ein heißer Tag, wir waren zu fünft und die einzigen Besucher. Wir hatten die Räume und die Kunstwerke für uns. Wir genossen es:  niemand störte uns, frei konnten wir über unsere Favoriten sprechen und unsere unterschiedlichen Meinungen austauschen.

Herbstausstellung der Isargilde im Bruckstadel Dingolfing 2012

Es ist eine schöne Gepflogenheit der Isargilde und ihres Vorsitzenden Werner Glaßen, neue Mitglieder und Gastaussteller besonders hervorzuheben. Riccardo ist mit drei Arbeiten Gast in der Herbstausstellung im Bruckstadel Dingolfing. Schon sehr früh verständigte Werner Glaßen die Presse und bereits eine Woche vor Ausstellungseröffnung wurde Riccardo dort vorgestellt. Die Landauer Presse, die Landauer Zeitung, der Dingolfinger Anzeiger und andere Blätter berichteten ausführlich und zeigten Bilder von seinen Zeichnungen. In den Zeitungsberichten wurde auch ich als Mutter erwähnt und so kam ich in den Genuss, dass meine Plastiken auch abgebildet wurden.

Die Eröffnungsfeier der Isargilde-Herbstausstellung in Dingolfing war für mich sehr schön. Jedes Mal wenn ich in Dingolfing oder Landau mit ausstelle denke ich an meine Kindheit in Niederbayern zurück. Dass diesmal auch Riccardo seine Werke zeigen durfte, freute mich besonders. Riccardo wird im neuen Jahr als Mitglied in die Isargilde aufgenommen, so dass die Verbindung zu der ehemaligen Heimat nicht so schnell abreißen wird. Leider konnte Riccardo, mein jüngstes Kind, die Ferien nicht so oft wie seine Geschwister bei der Oma in Pilsting erleben.

Höhepunkt der Vernissage am letzten Freitag war für mich die Eröffnungsrede der Bürgermeisterin Christina Jodlbauer, als sie Riccardo nach vorne rief. Dass sie dann auch noch mich und Tano erwähnte, machte mich verlegen.

Die netten Gespräche mit den Künstlerkollegen und den Besuchern und das Treffen mit meiner besten Freundin aus meiner Kindheit und ihrer Familie taten gut. Am Ende war es mir so warm, dass ich erst auf der Rückfahrt merkte, dass ich meinen Mantel vergessen hatte.

Trendguide Tegernseer Tal

Vor ein paar Wochen besuchte uns Alois Pribil zu einem Interview und Fototermin für das Pocket-Magazin Trendguide Tegernseer Tal. Wir kannten Pribil schon durch seine Arbeit und sahen auch schon Fotoausstellungen von ihm, so dass es ein sehr ungezwungenes Gespräch mit gegenseitigen Anregungen wurde.

Interessant fanden wir seine Art zu fotografieren. Seine Augen sahen nicht die Plastiken, die schön auf Galeriesockeln präsentiert waren, vielmehr schlüpfte er mit seiner Kamera in die verstecktesten Winkel, befreite die Figuren im Garten von Unkraut und fand sogar unsere Glasurproben fotogen.

Gestern wurde der neue in der Lounge der Spielbank Bad Wiessee von Monika Graf präsentiert. Sie ist die Projektleiterin und Mitherausgeberin des 264-seitigen Magazins. Obwohl es schon die sechste Ausgabe ist, kannten wir das Büchlein vorher noch nicht. In jeder Auflage hat Monika Graf ein paar Seiten für einen Künstler frei gehalten.

Tegernseer Kunstausstellung

Die 63. Tegernseer Kunstausstellung ist für mich heuer etwas Besonderes. Nicht nur durch das schöne Ausstellungskonzept der neuen Leiterin Ursula-Maren Fitz, sondern weil Riccardo zusammen mit mir ausstellen konnte. Zum ersten Mal sind die Arbeiten von Mutter und Sohn gemeinsam in einer Ausstellung zu sehen.

Ich habe mich sehr gefreut, dass Riccardo von den Jurymitgliedern Ursula-Maren Fitz, Michael Herden, Hans Schneider, Hansi Weidinger und Jürgen Walker aufgenommen wurde. Besonders gefällt mir der Platz und die Art wie unsere Arbeiten präsentiert sind. Riccardos drei Bilder hängen direkt hinter meiner Plastik „Rettungsschirm“.

Zum ersten Mal gab es diesmal einen Katalog. Von jedem Künstler ist ein Werk abgebildet und mit Kurz-Vitas ergänzt.

Die Ausstellung im Alten Schalthaus Tegernsee, Hochfeldstr. 3 ist noch bis zum 30. Sept. 2012 geöffnet. Riccardo wird am Donnerstag den 27. und am Sonntag den 30. September von 11:00-14:30 Uhr in der Ausstellung sein und ich und Tano am Samstag den 29. September.

Städelmuseum in Frankfurt – Besuch der Gegenwartskunst 1945 bis Heute

Zwei Jahre lang hatte die Künstlerin Laura J. Padgett die Städel-Baustelle in Frankfurt fotografiert und darüber einen Bildband herausgegeben. Deshalb konnte sie viel über den unterirdischen Erweiterungsbau erklären und mit ihren eigenen Fotos belegen.

Die Führung begann draußen auf der mit Gras bewachsenen Kuppel. Der Rasen war durch 195 futuristisch wirkende Glas-Bullaugen unterbrochen. Im Inneren der acht Meter großen Ausstellungshalle sahen wir, wie natürlich das Licht durch diese Oberlichter wirkte. Die ganze Deckenkonstruktion ruht auf 12 Säulen.
Die Architekten schneider+schumacher schafften einen wunderschönen Rahmen für die Präsentation der Gegenwartskunst.

Einen Film zur Sammlungspräsentation der Gegenwartskunst findet man auf dem Blog des Museums.

Weltgewandte Begleiterinnen und Begleiter dOCUMENTA(13)

Es waren keine Kunstführer, die uns durch die Ausstellungsorte der dOCUMENTA führten, sondern „Worldly Companions“, auf Deutsch „weltgewandte Begleiter“. Ihre Rolle war, mit uns ins Gespräch zu kommen und mit uns über Kunst zu diskutieren. Eigentlich eine wunderschöne Idee.

Jetzt bin ich wieder Daheim und trauere, dass wir so viel disputiert und so wenig gesehen haben.

Im Aue-Park standen wir lange vor Massimo Bartolinos „Ausschnitt der Mittelmeerküste“ und diskutierten darüber, warum die Wasserwelle nicht zu sehen war und wurden uns einig, dass die Technik im Moment versagte.

Beim Müllberg „Doing Nothing Garden“ von Song Dong suchten wir lange und ausgiebig nach den Namen der darauf wachsenden Pflanzen bis uns dann unsere Wordly Companion von den Neonschildern erzählte. Die chinesischen Schriftzeichen darauf mit der Bedeutung „Doing und Nothing“ konnten wir nicht sehen, sie waren vom Grün überwuchert.

Die kleinen, abstrakten Bilder von Doug Ashford in einem kleinen Fertighaus konnten weder wir noch und unsere Begleiterin deuten. Doch schön farbenfroh waren sie.

Die Erörterungen vor einem kleinen Häuschen, im dem das Modell der Tauschwirtschaft „Time /Bank“ vorgestellt wurde, versäumte ich. Zu sehr war ich mit der Ausstellung im Häuschen beschäftigt.

Bei der Frage der weltgewandten Begleiterin, was wir mit der Konstruktion von Sam Durant assoziieren, waren wir uns sofort einig, denn wir waren von der Presse im Vorfeld schon aufgeklärt. Es ist ein Anti-Denkmal, das auf die Todesstrafe aufmerksam macht.

Durch das Drängen unserer Gruppenführung konnten wir zwei Minuten im Wald sitzen und das Klangerlebnis von Janet Cardiff & George Bures Miller erleben. Dass das Geräusch des Regens nicht aus den Lautsprechern kam, merkten wir zu spät. Schutz fanden wir unter dem vorher betrachteten Galgenkunstwerk von Durant.

Für das Bronzewerk „Idee di Pietra“ von Giuseppe Penone und all die anderen Projekte im Aue-Park, welche ich gerne sehen wollte, war die Zeit zu knapp.

Trotzdem, es war ein unvergessliches Erlebnis. Wir waren auch im Fridericianum, in der Documenta-Halle, in der Neuen Galerie und im Kultur-Hauptbahnhof. Im Laufschritt durcheilten wir in 7 Minuten das Ottoneum, sahen Claire Pentecosts Goldbarren und ihre neue Währung, die den Petro-Dollar ablösen sollte.

Alles Nichtgesehene und Nichtgesagte kann ich jetzt Daheim im 537-seitigen Begleitbuch der Documenta und im Internet finden. Auch das Gesehene erschließt sich mir dadurch erst richtig. Eigentlich müsste ich noch mal die Documenta besuchen.

Die Begegnungen während der Tage in Kassel waren einmalig: der Busfahrer Harry, der uns stets mit frischem Kaffe versorgte;  Frau Sporrer, unsere Wordly Companion von der VHS Unterhaching, die sich um alles, vom Documenta-Karton-Hocker bis zum verlorenen Teilnehmer, kümmerte; die netten Tischnachbarn beim Abendessen;  die Weggenossen und die Mit-uns-mit-Läufer, mit denen wir durch das Gedränge fanden.

Ganz knapp verpassten mein Mann und ich ein Pressegespräch zwischen der Kuratorin der Documenta, Carolyn Christov-Bakargiev, und dem österreichischen Quantenphysiker Anton Zeilinger. Doch viel hätte ich sowieso nicht verstanden, auch wenn das Gespräch auf Deutsch übersetzt worden wäre.

Documenta (13) beginnt

Morgen wird die dOCUMENTA (13) in Kassel eröffnet

Es ist schon verrückt, wie schnell die Zeit vergeht. Von der letzten Documenta brachte ich eine kleine Tasche mit. Sie ist immer noch unbenutzt an dem Platz, an dem ich sie vor fünf Jahren aufgehängt hatte. Ich fand darin noch die Eintrittskarte. Die 2-Tageskarte kostete damals 28 €, jetzt 25 % mehr.

Vorgestern spazierte ich mit Tano am Weißachdamm in Richtung See. Mein kurzärmeliges Kleid passte zum Wetter, die Sonne schien. Ein warmer Windhauch streifte mich. Den Nachrichten nach kam die warme Luft von Spanien. Es tat gut.

Dabei musste ich an die Documenta denken, an das Fridericianum, an die Säle dort im Erdgeschoss, die kahl sein werden, in denen man keine Kunstwerke sehen wird, nur Zugluft spüren. Fast alle Zeitungen beschrieben dies im Vorfeld.

Ob ich mich in Kassel auch so gut fühlen werde wie auf dem Dammweg? Wind von der Windmaschine!