Lätschn, Larvn, Gfriesa

Ausstellung im Gulbransson Museum

Man muss bairisch können, um den Titel der Ausstellung von Hans Reiser zu verstehen. Doch sobald man seine Bilder sieht, wird es einem klar. Er lässt den Besucher in das bayerische Denken und Empfinden einblicken, mit schelmischen Details, Überzeichnungen und Wortspielereien.

Am 13. September wird die Ausstellung im Gulbransson Museum eröffnet. Seine 70 Arbeiten bieten einen Einblick in das bayerische Leben. Auch wenn in Lenggries geboren, ist er der Künstler des Tegerseer Tals. Er ging im Gymnasium Tegernsee zur Schule, in direkter Nachbarschaft der Schlosskirche, dem Bräustüberl und dem damals neuen Olaf Gulbransson Museum. Seine Werke waren im In- und Ausland zu sehen, darunter im Wilhelm-Busch-Museum in Hannover, im Albrecht-Dürer-Haus in Nürnberg und im Martin-Gropius-Bau in Berlin.

Die Ausstellung ist bis zum 6. Dezember 2015 geöffnet.

Am Freitag, 25. September , 17.30 Uhr ist ein Künstlergespräch und eine Abendführung im Rahmen der Tegerseer Woche.

Pressebilder: Alle Abbildungen © Privat

Hans Reiser, Karl Jagerfell, Gouache auf Karton, 2015

Hans Reiser, Karl Jagerfell,
Gouache auf Karton, 2015

Hans Reiser, Lätschn, Larvn,Gfriesa Gouache auf Karton, 2007

Hans Reiser, Lätschn, Larvn,Gfriesa
Gouache auf Karton, 2007

Tölzkunst 2 art-garding am Isarufer

Riccardo beteiligte sich an der Ausstellung, die der Kunstverein Tölzer Land im Freien veranstaltete. Die Isarpromenade mitten in Bad Tölz war eine wunderschöne Kulisse für die Kunst . Die Werke der fünfzig Künstler und das herrliche Sommerwetter lockten viele Besucher an.
Befremdend für Riccardo war, dass eine Dame von der Stadt beanstandete, dass seine Bilder keine PreisaAn der Isarpromenadeuszeichnung hatten. Für Kunstwerke gilt nämlich diese Pflicht nicht.

Kunstausstellung

Weise und Seher, ein aktuelles Thema

Ricc - Serie Rainbow-Rishi

Ricc ordnet auf dem Foto die Bilder ein, die er in den letzten Wochen geschaffen hat. Wieder ist es eine Serie. Er nennt sie Rainbow-Rishi.

Ich sehe Männer, es sind Weise oder Seher in phantasievollen, bunten, orientalisch anmutenden Kleidungen. Sie unterscheiden sich nur im Detail. Dies gibt den einzelnen Figuren aber eine besondere Aussage wie z.B. der Zurückhaltende, der Belehrende, der Zornige usw. Meist hat er Farben gewählt, die im Farbkreis nahe zusammenliegen.

Ich denke dabei an die fünf Wirtschaftsweisen Deutschlands, an die sieben Weisen Griechenlands und an die Weisen aus dem Morgenland. Ricc hat eher an die Rishis, den Heiligen und den inspirierten Dichtern und Sehern der hinduistischen Veden gedacht.

Ein ähnliches Thema habe ich einmal vor sechs Jahren in einer Plastik dargestellt. Ich habe die sieben Weisen als sieben Zwerge parodiert. Händeringend suchen sie nach Antworten. Als Karikatur ist sie in unseren Tagen wieder aktuell. Glasiert hatte ich die Figurengruppe in den Farben der deutschen Fahne, schwarz, rot, gold.

Die WeisenDie Weisen- Rückansicht

Kunstausstellung in Bayrischzell

Zeichnungen von Ricc zum Thema „verwurzelt“

Den Raum am Eingang mit den kleinformatigen Bildern und Plastiken fand ich von allen anderen am intimstem und heitersten. Obwohl viel zu viele Werke darin waren, strukturierte ihn die Ausstellungsleitung Gogolin durch eine geschickte, ebenmäßige Hängung.

Ich war gleich frohgelaunt, als ich die bunte Frauenfigur von der Künstlerin Uta Beckert sah. Sie hing an der Decke über einem alten Wasserbottich, als wolle sie im Paketsprung ins Wasser plumpsen. „Arschbombe“ war ihr Titel.

Wunderschön fand ich die filigranen Landschaften der Porzellankünstlerin Eleonore Fischer. Ihre Bilder, eigentlich Reliefs, sind aus eingefärbten Porzellanlamellen geschichtet. Sie wirkten auf mich gleichzeitig reduziert und kontrastreich, trotz der zarten Farben.

Neu waren für mich die Cyanotypien von Andrea Hoffmann. Riccardo erklärte mir, dass sie durch eine experimentelle Technik der Fotoübertragung entstanden. Ungewöhnlich sind auch Irnbergs Reliefs, die nicht erhaben sondern in die Tiefe gearbeitet waren und dadurch Schatten und Kanten zeigen. Ina Rall-Sichekschmidt präsentierte ihre kleinen, bunten Acrylzeichnungen in Holzrahmen. Durch die Perforation der Blätter meint man, sie hätte Skizzen aus einem Ringbuch herausgerissen.

Von der Rahmung her passten sie sehr gut zu Riccs sechs Bleistiftzeichnungen, die daneben hingen. Sie waren für mich der Höhepunkt im Raum und in der ganzen Ausstellung.

„Verwurzelt“, nennt er sie. Mit wenigen, perfekt gezogenen Strichen deutet er nicht nur ein Thema an. Er versteht es, sich deutlich und „sichtbar“ auszudrücken. Jedes Bild hat einen anderen Schwerpunkt zum gleichen Titel. Unter den 122 Werken waren es die einzigen Bleistiftzeichnungen.

Allein für die Hängung mit den exakt gleichen Abständen bei den Bildern von Ricc muss man die Ausstellungsleitung bewundern. Dass sie noch vier weitere, größere Räume mit Werken von 64 Künstlern gestalten mussten, war sicher nicht leicht. Für mich waren es zu viele Werke, um sie in kurzer Zeit würdigen zu können.

Die Bayrischzeller Ausstellung war einmal eine Landkreisausstellung. Inzwischen ist sie schon längst überregional geworden. Eine zusätzliche Landkreisausstellung würde ich mir wünschen, in der man die Entwicklung der bekannten, hiesigen Künstler miterleben könnte.

Ricc vor seinen Zeichnungen

Ricc vor seinen Zeichnungen

 

Zeichnen am Donnerstag – Nr. 31

Der Hofgarten in München, der sich zwischen Odeonsplatz und der Bayerischen Staatskanzlei erstreckt, ist voller Leben, als wir uns dort zum Zeichnen treffen. Auf den Wiesenflächen vor der Residenz genießen die Menschen den warmen Sommerabend, im Dianatempel wird getanzt und vor den Arkaden kann man zahlreiche Boulespieler beim zielgenauen Werfen ihrer Kugeln beobachten.

Blick auf den Odeonsplatz und die Felherrenhalle

Blick auf den Odeonsplatz und die Felherrenhalle (Bleistift mit Aquarell)

Hofgarten mit Blick auf die Kuppel der Bayerischen Staatskanzlei (Tuschestift)

Tänzer im Dianatempel

Tänzer im Dianatempel (Bleistift mit Aquarell)

Boulespieler

Boulespieler (Tuschestift)

Zuschauer beobachten die Boulespieler

Zuschauer beobachten die Boulespieler (Tuschestift)

Abendstimmung

Abendstimmung (Aquarell)

Keith Haring – in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung

Keith Haring – Gegen den Strich

Ich ging in die Ausstellung mit der Erwartung, frohe und leichte, Graffiti-ähnliche Bilder zu sehen. Dies ließ auch ein Zitat aus dem Tagebuch des Künstlers erwarten: „Es liegt in der Verantwortung eines -selbsternannten Künstlers- zu erkennen, dass die Öffentlichkeit Kunst braucht, und nicht darin, eine bourgeoise Kunst für wenige zu schaffen und dabei die Masse zu ignorieren, Kunst ist für alle da.“ Das bestätigte sich. Anfangs waren die Zeichnungen so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Je weiter ich mit Tano der Führung der Ausstellung folgte, je ernster wurden jedoch seine Themen – Rassismus, Religion, Unterdrückung, Umweltzerstörung und Krankheit – und je erdrückender seine Darstellungen. Kreuze durchbohrten Körper, Menschen wurden zu scharfen Scheren, Dollars wurden zu Bildträgern. Betroffen standen wir vor seinen letzten Bildern, die er vor seinem Tod malte. Die Ausstellung hat mich traurig gemacht, sagte Tano. Der Künstler starb mit 31 Jahren an Aids.
Am Ende des Weges durch die Ausstellung landeten wir im Museumsshop. Es gab Blöcke, T-Shirts und anderen Kram mit bunten Aufdrucken von modernen Runen aus seinen Bildern. So wie ich sie kannte. Ich kaufte mir einen Bleistift mit seinen lustigen Manschgerl und den Katalog.

Naturstudien von Pina

Pina kam zu Besuch und brachte uns den italienischen Sommer mit. So genossen wir das Dolcefarniente in unserem Garten und am See. Am Abend bekochte uns Tano, so konnten wir sagen, wir speisten beim Italiener.
Mit Pinas Abreise kam der Regen. Sie hinterließ mir aber einige Zeichnungen (Naturstudien) von meinen Pflanzen aus Ljubljana und den Zwiebeln aus Tropea.

Gewitterwolken

Endlich haben wir Hochsommer. Ich hoffe, dass nicht gleich wieder Gewitterwolken aufziehen.
Die gezeichneten Gewitterwolken von Riccardo gefallen mir. Mit wenigen Linien, einer Wolke, Blitz und Regen, stellt er ein Gesicht dar. Die zwei ähnlichen Bilder, zusammen gesehen, ergeben eine Aufeinanderfolge von starkem Regenguss und nachlassendem Regen.

Gewitterwolke 1 Gewitterwolke 2

Das etwas ältere Bild „Wolkenkuckucksheim“, ein Kopf mit einer Wolke und einem Vogel, finde ich sehr ansprechend. Riccardo sieht darin ein Luftschloss und ein Sinnbild für Utopie.

WolkenkuckucksheimGanz anders wirkt auf mich die Wolke, die zur Zeit im Museum ZKM zu sehen ist. Siehe mein Eintrag bei Facebook.