Gillian Wearing im Museum Brandhorst

Durch den Besuch im Museum Brandhorst wurde der Palmsonntag mit seinem wüsten Wetter mit Schnee, Wind und Minustemperaturen doch noch zu einem schönen Tag. Wir waren zu viert und saßen um 9 Uhr schon erwartungsvoll im Zug nach München. Gillian Wearing war uns allen unbekannt.

Museum Brandhorst

Museum Brandhorst

Meine ersten Eindrücke:

Ich stand vor einem Gruppenfoto einer Polizeieinheit.
26 Frauen und Männer, alle ordentlich hintereinander in drei Reihen aufgestellt, bemühen sich angestrengt ihre Haltung und Autorität zu bewahren.
Es schien mir aber, als würde sich eine Hand bewegen, ich sah ein Auge zucken und meinte ein Mann verzog seinen Mund.

Auf einem kleinen Video hätte ich stundenlang eine einzelne Ameise beobachten können, wie sie auf den Gräsern und Löwenzahnblätter herumkrabbelt. Ich dachte, nur die Natur kann die Blätter und Halme so wunderschön arrangieren .

Auf mehreren Fotos zeigt die Künstlerin Porträts von Männern und Frauen, bezeichnet aber jedes als Selbstbildnis.

Ein Video ließ mich im Zweifel ob das Gerangel zwischen Mutter und Tochter wohlwollend oder brutal war.

Die Schlussrechnung:

Das Gruppenbild Sixty Minute Silence entpuppte sich als Video. Eine Stunde mussten die Bekannten der Künstlerin als Polizisten verkleidet für ein Video ganz ruhig ausharren. Dass sie das natürlich nicht regungslos aushielten, war voraussehbar. Mit diesem Video gewann Hearing 1996 den Turner Prize.

Das Rasenstück Crowd war das Aquarell Großes Rasenstück von Albrecht Dürer und bei den Selbstbildnissen waren nur die Augen ihre eigenen, alles andere naturgetreu geformte Silikonmasken.

Abschließend setzten wir uns noch zusammen zum Kaffee. Der Kaffee war nicht gut, bitterer und unbekömmlicher als das Wetter, so dass uns auf dem Heimweg Schnee und Wind nichts ausmachten.

Die Künstler:

Gillian Wearing, 1963 geboren, zählt neben Tracey Emin, Damien Hirst, Sara Lucas oder Liam Gillich zu den Young British Artists. Sie studierten am Londoner Goldsmiths College und wurden in den 1990er Jahren bekannt

Damien Hirst
Seine Arbeiten im Museum Brandhorst, wie die Vitrinen mit medizinischem Abfall und der Wandschrank mit Medizinflaschen, mussten diesmal den Werken von Wearing weichen. Es waren nur noch die Vitrinen mit den unzähligen unterschiedlich farbigen Pillen ausgestellt.

Liam Gillich
Von ihm sah ich 2009 auf der 53. Biennale Venedig im Deutscher Pavillon seine Küchenlandschaft mit der sprechenden Katze.

Sara Lucas
Sie stellt heuer auf der 55. Biennale Venedig aus.

Ausstellung Kontrovers

Nur noch bis zum Ostermontag ist die  Frühjahrsausstellung der Isargilde im Kastenhof, Landau zu sehen.  Das Thema ist „Kontrovers.“ Riccardo stellte zum ersten Mal  als Vollmitglied der Isargilde mit aus. Er gab drei Bleistiftzeichnungen ab und ich drei Steinzeugplastiken.

Isargilde Kontrovers

Isargilde Kontrovers

Ausstellung im Kunstbau des Lenbachhauses München

Ausstellung: Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit

Das Bild „Schleckermäuler“ war Tanos und mein Favorit. Unverkennbar – ein Hubbuch! Obwohl in Öl oder Eitempera glich es der Hubbuchgrafik in unserem Wohnzimmer. Bei unserem Bild betrachten Menschen Torten und Gebäck durchs Schaufenster von außen und im Bild, das im Kunstbau war, von innen.
Dass wir unsere Punkte (jeder Besucher konnte mit drei Punkten sein Lieblingsbild markieren) unter das Bild klebten, war klar.

Sehr viele Punkte erhielt ein ganz unscheinbares Werk. Anfangs übersah ich es. Es sah aus, als hätte jemand Brotzeit gemacht und eine kleine Essiggurke liegen gelassen. Am Ende des langen Tisches entlang der großen Seitenwand stand sie, täuschend echt, ohne Unterlage oder Galeriesockel senkrecht auf der dunklen Tischplatte, bewacht von den freundlichen Aufsehern.

Ob das Museum sie einzeln aus der Installation „Selbstporträt als Essiggurkerl“ von Erwin Wurm, bestehend aus 36 in Acryl gegossenen und naturalistisch bemalten Essig- und Salatgurken, erworben hatte, erschloss sich uns nicht.
Die einsame Gurke hatte es in und an sich. Sie brachte uns mit den anderen Besuchern ins Gespräch, so dass wir uns am Schluss freundschaftlich voneinander verabschiedeten.

In der Schau wurden Gemälde und Skulpturen gezeigt, hochberühmte von den blauen Reitern und unbekannte aus dem Depot. Bunt gemischt lehnten die Bilder entlang des Tisches an der Wand. Neben Georia o´Keefs Serie befand sich Richard Riemerschmieds Jugendstilbild “Wolkengruppe“ von 1897 und neben Kronprinz Ludwig in Bronze hängte Franz Gertschs fast drei Meter großer Holzschnitt „Natascha“ von 1987.

Die Museumsfachleute schafften es, ihre Arbeit durch den Werkstattcharakter der Ausstellung sichtbar zu machen, wie es der Titel der Ausstellung „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“ schon aussagt. Die Ausstellung hat Lust auf mehr gemacht; wir freuen uns, wenn das Lenbachhaus nach vierjährigem Umbau im Mai wieder eröffnet wird.

„Sammlung Gunter Sachs – Von Max Ernst bis Andy Warhol“

Geplant war es nicht.

An der Bushaltestelle „Museum Villa Stuck“ mussten wir aussteigen um zum italienischen Konsulat zu kommen. Da war es fast ein Muss auch die Villa Stuck zu besuchen und die derzeitige Ausstellung „Sammlung Gunter Sachs – Von Max Ernst bis Andy Warhol“ anzuschauen.

Es waren zwei entspannende Stunden, ein Spaziergang durch 50 Jahre Kunstgeschichte mit vielen bekannten Kunstwerken. Es kam mir vor als würde ich an einer Unterrichtsstunde mit Anschauungsmaterial teilnehmen.

Beginnend mit den Stilrichtungen Dada, Pittura metafisica und Surrealismus sah man Werke z.B. von Giorgio de Chirico, Salvador Dali und Max Ernst. Aus der Gruppierung „Informel“ waren Jean Fautrier, Wols und Hans Hartung ausgestellt. Großen Raum nahmen die Künstler des „Neuen Realismus“ mit Yves Klein, Cesar Baldaccini, Arman(d) Fernandez und Daniel Spoerri ein.

Der zweite Stock der Villa Stuck war der Pop-Art  gewidmet. Besonders interessant fand ich den Hinweis über Andy Warhohl. 1972 organisierte Gunter Sachs in seiner Hamburger Galerie eine der ersten umfangreichen Warholausstellungen. „Alles ist gut gelaufen.“, berichtete der Galerist dem Künstler. Indes war kein einziges Bild verkauft worden. Alle  roten Punkte stammten von Sachs selbst, worauf die Werke in ihrem Wert beachtlich stiegen.

Das neue Jahr hat gut begonnen. Es war eine informative Ausstellung. Die Spanne der Jahre hatte ich auch erlebt, die Kunst der Zeit lernte ich leider erst sehr spät, zeitversetzt kennen. Gunter Sachs war mir damals schon bekannt, aber nicht als Sammler, sondern als Playboy.

Ausstellung von Hans Reiser im Gmunder Heimatmuseum

Gewöhnlich treffen wir im Gmunder Heimatmuseum wenige Besucher, doch diesmal war es anders. Viele Leute besuchten die Ausstellung „Trophäenschau“ des bekannten Malers und Karikaturisten Hans Reiser. Obwohl wir einige Bilder von ihm schon von anderen Ausstellungen kannten, waren wir wieder von neuem fasziniert, mussten schmunzeln, überlegen und lachen.

Auf seiner Internetseite bezeichnet sich Hans Reiser als Schönfärber. Das stimmt wirklich und zwar im doppelten Sinn. Wunderschön, wie akkurat und perfekt er Öl- und Gouachfarbe im klassischen Stil einsetzt und ebenfalls großartig wie er die Schrullen und Schwächen der Menschen darstellt und schön färbt, ohne zu verletzen. Man muss die Bilder selbst gesehen haben, denn ich könnte sie nur unvollständig beschreiben. Nachholen kann man es auf seiner Internetseite www.reiserhans.de.

Rückblick – Herbstausstellung Isargilde

Mit der Finissage der Herbstaustellung und zugleich Tanos Geburtstag endete bei uns der Herbst. Es schneite so stark, dass die ersten Schneepflüge fahren mussten. Mir war es gar nicht wohl, als Tano an diesem Tag Riccardos Bilder, meine Plastiken und meinen vergessenen Mantel in Dingolfing holte.

Für Riccardo war es eine guter Einstand.  Die Zeitungen der Umgebung berichteten rege über die Ausstellung und erwähnten ihn. Auf der Website der Isargilde kann man die Artikel nachlesen, es sind insgesamt 12 Stück.

3 Seen -Tre Laghi: Achensee – Gardasee – Tegernsee

Ausstellung – Mostra in der Galerie im alten Widum, Achenkirch, Österreich
20.Oktober bis 3. November 2012

Den Veranstaltungsort zu finden war nicht leicht für uns. Es war schon finster, wir kannten das Wort Widum nicht und wir waren in einem Ort, in dem es keine Straßennamen gibt und die Hausnummern unregelmäßig angeordnet sind. Mit etwas Hilfe fanden wir die „Galerie im alten Widum“ gleich hinter der Pfarrkirche und wissen nun, dass Widum das österreichische Wort für Pfarrhof ist. Wir gehörten zu den ersten Besuchern der Eröffnungsfeier der Ausstellung: „3 Seen -Tre Laghi: Achensee – Gardasee – Tegernsee“.

Anlass der grenzübergreifenden Ausstellung ist das 900-jährige Gründungsjubiläum, das die Gemeinde heuer feiert. Achenkirch lud die Künstler ihrer Partnerorte Brenzone und Kreuth ein.

In der Eröffnungsrede begründete Kunsthistoriker Reinhard Obermeier die geografische Verbundenheit der drei Gemeinden in Deutschland, Österreich und Italien durch die Seen und die Alpen.
Im Katalog der Ausstellung schrieb er: „Die Alpen ‚im Herzen Europas’ trennen zwar den Mittelmeerraum vom nördlichen Mitteleuropa, diese drei Orte haben jedoch alle etwas gemein: Sie liegen an einem in die hiesige Landschaft eingebetteten See. Kreuth im bayrischen Alpenvorland, welches als Seen- und Moränenland bekannt ist, Achenkirch am Achensee, einem inneralpinen, fjordartigen Hochgebirgssee und Brenzone am Gardasee, der am südlichsten Ende der Alpen gelegen ist.“

Diese Zusammengehörigkeit spürte man auch in den Bildern, Fotos und Plastiken der 14 Künstler, die im Umkreis der drei Gemeinden leben. Die Themen waren Wasser, Berge, Jahreszeiten und Heimat. Das klingt vielleicht trivial, aber die Werke waren weder sentimental noch abgeschmackt.
Von unseren Tegernseer Künstlern sind dabei: Heidi Barnsdorf, Hilge Dennewitz, Peter Keck, Hans Schneider, Hans Weidinger und Jürgen Welker.

Dass wir in Achenkirch – es liegt ja nur 30 km von uns entfernt – im Ausland waren, wurde mir erst so richtig bewusst, als die Bundeskapelle Achenkirch die Hymnen der drei Länder spielte.

Ausstellungen im Haus der Kunst in München

Ausstellung der Münchner Künstlergenossenschaft königlich privilegiert 1868 

In der letzten Woche besuchten wir die Ausstellung der Münchner Künstlergenossenschaft königlich privilegiert 1868 im Haus der Kunst. Sie war vom 8. September – 7. Oktober 2012 geöffnet.

Jeder Besucher, der die Ausstellung betrat, wurde unwillkürlich mit vier großen fotorealistischen Bildern an der gegenüberliegenden Wand konfrontiert. Wir sahen sie schon vom Treppenhaus aus und freuten uns. Sofort konnten wir diese Arbeiten dem Künstler Josef Mayer zuordnen. Seine Bilder kennen wir von den Ausstellungen der Isargilde. Ein Acrylbild von ihm hängt in unserem Haus. Wir schätzen seine realistischen Darstellungen, in denen er die Wirklichkeit übersteigert, besonders wenn sich reflektierende Gegenstände wie glasverkleidete Fassaden, Schaufenster oder Autos vervielfältigen. Seit 2005 ist er zweiter Vorstand der Isargilde.

Unseren Ausstellungsbesuch verdanken wir Johann Meier, er gab uns den Tipp. Seit vielen Jahren ist er Mitglied der Isargilde. Dass er zur Vorstandschaft und zur Jury der Münchner Künstlergenossenschaft gehört, wussten wir bisher nicht. Meier war mit zwei Ölbildern in der Ausstellung vertreten. Besonders faszinierte uns die Arbeit „Feuervogel-Phönix“. Das gleiche Bild, hier Öl auf Holz, bewunderten wir schon als „Fine-Art Grafik“ bei der letzten Dingolfinger Vernissage.

Drei weitere Bilder, Öl auf Leinwand, kamen uns sofort bekannt vor. Mit sehr ähnlichen Bildern beteiligte sich Zacharova Ekaterina heuer zum ersten Mal bei der Tegernseer Ausstellung. Mit impressionistischem Pinselstrich malt sie Momentaufnahmen aus dem heutigen Leben von Menschen aus unserer Zeit. Im Katalog der Künstlergenossenschaft ist Zacharova als Jurorin aufgelistet.

 

Kunstsalon 2012  Freie Münchner und Deutsche Künstlerschaft

In den gleichen Räumen in denen die Künstlergenossenschaft ausstellte sahen wir im August die Ausstellung „Kunstsalon 2012 Schwerpunkt  3-Dimensonal & Sonderausstellung Black GermanyThema“.

Wir wählten das Haus der Kunst zu einem kleinen Familientreffen. Es war ein heißer Tag, wir waren zu fünft und die einzigen Besucher. Wir hatten die Räume und die Kunstwerke für uns. Wir genossen es:  niemand störte uns, frei konnten wir über unsere Favoriten sprechen und unsere unterschiedlichen Meinungen austauschen.

Herbstausstellung der Isargilde im Bruckstadel Dingolfing 2012

Es ist eine schöne Gepflogenheit der Isargilde und ihres Vorsitzenden Werner Glaßen, neue Mitglieder und Gastaussteller besonders hervorzuheben. Riccardo ist mit drei Arbeiten Gast in der Herbstausstellung im Bruckstadel Dingolfing. Schon sehr früh verständigte Werner Glaßen die Presse und bereits eine Woche vor Ausstellungseröffnung wurde Riccardo dort vorgestellt. Die Landauer Presse, die Landauer Zeitung, der Dingolfinger Anzeiger und andere Blätter berichteten ausführlich und zeigten Bilder von seinen Zeichnungen. In den Zeitungsberichten wurde auch ich als Mutter erwähnt und so kam ich in den Genuss, dass meine Plastiken auch abgebildet wurden.

Die Eröffnungsfeier der Isargilde-Herbstausstellung in Dingolfing war für mich sehr schön. Jedes Mal wenn ich in Dingolfing oder Landau mit ausstelle denke ich an meine Kindheit in Niederbayern zurück. Dass diesmal auch Riccardo seine Werke zeigen durfte, freute mich besonders. Riccardo wird im neuen Jahr als Mitglied in die Isargilde aufgenommen, so dass die Verbindung zu der ehemaligen Heimat nicht so schnell abreißen wird. Leider konnte Riccardo, mein jüngstes Kind, die Ferien nicht so oft wie seine Geschwister bei der Oma in Pilsting erleben.

Höhepunkt der Vernissage am letzten Freitag war für mich die Eröffnungsrede der Bürgermeisterin Christina Jodlbauer, als sie Riccardo nach vorne rief. Dass sie dann auch noch mich und Tano erwähnte, machte mich verlegen.

Die netten Gespräche mit den Künstlerkollegen und den Besuchern und das Treffen mit meiner besten Freundin aus meiner Kindheit und ihrer Familie taten gut. Am Ende war es mir so warm, dass ich erst auf der Rückfahrt merkte, dass ich meinen Mantel vergessen hatte.

Tegernseer Kunstausstellung

Die 63. Tegernseer Kunstausstellung ist für mich heuer etwas Besonderes. Nicht nur durch das schöne Ausstellungskonzept der neuen Leiterin Ursula-Maren Fitz, sondern weil Riccardo zusammen mit mir ausstellen konnte. Zum ersten Mal sind die Arbeiten von Mutter und Sohn gemeinsam in einer Ausstellung zu sehen.

Ich habe mich sehr gefreut, dass Riccardo von den Jurymitgliedern Ursula-Maren Fitz, Michael Herden, Hans Schneider, Hansi Weidinger und Jürgen Walker aufgenommen wurde. Besonders gefällt mir der Platz und die Art wie unsere Arbeiten präsentiert sind. Riccardos drei Bilder hängen direkt hinter meiner Plastik „Rettungsschirm“.

Zum ersten Mal gab es diesmal einen Katalog. Von jedem Künstler ist ein Werk abgebildet und mit Kurz-Vitas ergänzt.

Die Ausstellung im Alten Schalthaus Tegernsee, Hochfeldstr. 3 ist noch bis zum 30. Sept. 2012 geöffnet. Riccardo wird am Donnerstag den 27. und am Sonntag den 30. September von 11:00-14:30 Uhr in der Ausstellung sein und ich und Tano am Samstag den 29. September.