Ende unserer Ausstellung in Agatharied

Ende gut! Alle meine Plastiken überstanden heil die Ausstellung im Krankenhaus, und das zwei Monate lang. Bei meinen Besuchen dort konnte ich oft nicht hinschauen, wenn die Besucher meine Arbeiten betasteten oder die Kranken in ihren Gehwägelchen die Podeste streiften.
Dann beim Einpacken verlor eine Figur einen Finger und eine die Hand. Glasscherben gab es bei Riccardos Bilder, sie fielen einfach so von der Wand.

Gerade noch, am letzten Tag unserer Ausstellung, schaffte ein Bericht über uns die Veröffentlichung in der Internetzeitung „Tegernseer Stimme“. Mit Rose Beyer lernten wir eine sehr engagierte und liebenswerte Redakteurin kennen. Sie nahm sich sehr viel Zeit bei der Besichtigung in Agatharied und dem Interview bei uns zu Hause.
Zwei Bilder von Riccardo und eins von Pina entgingen am Ende der Lagerung in einem stillen Kämmerlein. Sie sind jetzt öffentlich im Waitzinger Keller in Miesbach zu sehen.

Drei Museen in München

Ein bedeckter Himmel und einzelne Schauer waren für uns das ideale Museumswetter um nach München zu fahren.

Unsere erste Station war die Stuckgalerie mit der Ausstellung „Im Tempel des Ich. Das Künstlerhaus als Gesamtkunstwerk – Europa und Amerika 1800-1948“.

Die Villa Stuck ist selbst ein Künstlerhaus. Der Maler Franz von Stuck entwarf den neoklassizistischen Bau und die Innengestaltung im Stil zwischen Historismus und Jugendstil. Sein diesjähriger 150. Geburtstag war für das Museum der Anlass, Häuser von anderen Künstlern zu zeigen. Es präsentiert insgesamt 20 Gebäude vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis hin zur Mitte des 20. Jahrhunderts, in Form von Fotografien, Gemälden und Originalobjekten.

Obwohl ich nur wenige Künstler kannte, wie Claude Monet, Max Ernst und Georgia O´Keeffe, sprang der Funke schnell über. „Das Künstlerhaus als Gesamtkunstwerk bleibt als Ausdrucksform unerschöpflich.“, war am Eingang zu lesen und ich empfand es genau so und spürte in jedem Raum „Die Sehnsucht nach Individualität und Gesamtheit“.

Kurz war unser Besuch im Brandhorstmuseum. Intensiv sahen wir nur die neu erworbenen Gemälde von Ed Ruscha an, die er fotorealistisch gemalt hat:
Old Book Then“ (2011) ein aufgeschlagenen Buch mit weißen Blättern,
Old Book Today“ (2011-2012) mit vergilbten Seiten und
Old Book With Wormholes“ (2012) mit Flecken und Wurmlöcher.

Obwohl wir schon sehr müde waren, gingen wir noch in die Pinakothek der Moderne; wir wollten noch die Fotos von Jeff Wall sehen.
Am besten gefiel mir sein „Thinker“ von 1986, den er in der gleichen Stellung fotografierte wie die Denker-Skulptur von Auguste Rodin. Im Bild „The Eviction“, eine Aufnahme einer Straße, musste mich erst Tano auf die Zwangsräumung hinweisen. Ich war einfach zu müde, noch alles aufnehmen zu können.

Catania

Obwohl wir schon so oft in der Heimatstadt von Tano waren, fasziniert mich die Stadt jedes Mal aufs Neue. Jedes Mal entdecke ich eine andere Seite der Stadt.

2010

Im Oktober, mit unserem Enkel, sah ich die Stadt mit den Augen eines Kindes: Das Castell Ursino versetzte uns in die Ritterzeit; im Amphitheater sahen wir Momo, der sich mit den Kindern trifft und aufregende Spiele spielt; die Lavablöcke am Meer waren ideal zum Klettern.
Als damals am späten Abend der Ätna Feuer spuckte, standen wir lange auf der Via Etnea und beobachteten das Schauspiel, bis dem Vater der Enkel auf den Schultern zu schwer wurde.

2013

Obwohl Tano und ich, heuer begleitet von unserer Freundin Ingrid, all die touristischen Sehenswürdigkeiten wieder besuchten, staunten wir genau so wie bei unseren vorausgegangen Besichtigungen.

Ich nahm mir diesmal vor, mehr auf die spätbarocken Kirchen und Palazzos zu achten, denn nicht umsonst ist Catanias Altstadt seit 10 Jahren Weltkulturerbe der Unesco. Ich wurde nicht enttäuscht. Einige Kirchen, die jahrelang verschlossen waren, konnten wir neu renoviert bewundern. Es ist ein ganz besonderer barocker Stil, der nach dem Erdbeben 1693 entstand.

Es ist erstaunlich, dass nur einige Architekten und Baumeister, Stefano Ittar, Giovanni Battista Vaccarini und Francesco Battaglia, das heutige Bild der Altstadt prägten.

Stark beeindruckte mich der restaurierte barocke Palazzo Platamone, ehemaliges Kloster der Benediktinerinnen. Als dann gerade dort eine Ausstellung der Studenten und Dozenten der Kunstakademie statt fand, war ich begeistert nach so viel alter Kunst die aktuelle Kunstszene zu erleben.

Ausstellungen

Den Titel „La febbre dal 3 al 6“, auf deutsch „Fieber vom 3 bis 6“, verstand ich nicht auf Anhieb. Gemeint war damit das Agathafest, welches jedes Jahr vom 3. – 6. Februar in Catania gefeiert wird, ganz groß mit Umzügen, Feiern und Feuerwerk.
Mit den Werken hinterfragten die Künstler die Bedeutung ihrer Schutzpatronin Agatha zwischen Tradition, Event und Glaube und Spirituellem.
Die Stile und Techniken der Bilder und Installationen waren so unterschiedlich wie in allen zeitgemäßen Ausstellungen. Wie bei uns überwogen gegenständliche Arbeiten.
Zwei sehr liebenswürdige Studentinnen führten uns durch die Ausstellung und ließen sich nicht beirren, als wir die Öffnungszeiten schon überschritten hatten und der Betreuer des Hauses schon auffällig mit dem Schlüssel schepperte.

An der Mauer lehnten schon Bilder für die nächste Ausstellung, die einen Tag später eröffnete und die wir uns ebenfalls nicht entgehen ließen.

Vorbereitung zur nächsten Ausstellung

Vorbereitung zur nächsten Ausstellung

Es stellten Künstler des Kunstvereins YAC (Young Artists of Catania) unter dem Titel „Gender society“ aus. Das Thema die Frau, inzwischen schon ausgelaugt, wurde zum Teil bei den Malern sehr plakativ übermittelt. Dagegen überzeugten mich die digitalen Drucke und Fotos.