Kretareise

Tona erzählt von der Kretareise

Kreta, Geburtsort des Zeus, dem höchsten aller Götter. Diesen Februar waren Tano und ich ganz nah an seiner Geburtsgrotte auf der Lasithi-Hochebene. Leider war sie aber im Winter geschlossen.

Der Legende nach verwandelte sich der Göttervater in einen Stier und entführte die Königstochter Europa. In Matala, einem ehemaligen minioistischen Hafen, ging Zeus an Land. Tano dagegen stieg dort in den winterkalten Ozean und watete ufernah auf und ab.

Natürlich wird man als Tourist dort hin geführt, aber eher wegen den bekannten Sandsteinhöhlen, in denen sich in den 60er Jahren amerikanische Hippies niederließen, um der Einberufung zum Vietnamkrieg zu entkommen.

Die meisten in unserer Reisegruppe gingen Essen, doch wir entkamen ihr und flohen in das kleine Dorf Matala. Doch dort sah ich es fast nur durch die Linse meines Smartphones, gefangen durch die unzähligen Motive, die sich mir dort boten; zum Beispiel die bunten Kreidezeichnungen auf den Straßen und Häusern, die an die Zeit der Blumenkinder erinnerten.

Ein Höhepunkt unserer Kretareise war für uns der Besuch des Archäologischen Museums in Heraklion. Ich lernte viel über die minoische Zeit, zum Beispiel, dass der göttliche Zeussohn Minos, Namensgeber jehner Epoche ist. Die Zeitspanne kann ich mir jetzt merken: unser Zeitalter nach Chr. – nur umgekehrt – 2000 v. Chr. bis 1 nach Chr.

Die Formen der Tongefäße aus den Ausgrabungen waren vielfältig, und ich war überrascht, wie sie im Grunde unseren heutigen gleichen. Die selben minoischen Grundtechniken sind auch jetzt noch unsere: z. B. vervielfältigte Gefäße und deren Model, Bemalungen mit Engoben, oder die Strukturierungen durch verschiedenfarbigen Tone.

Ich konnte mich nicht satt sehen, so dass wir das Museum noch ein zweites Mal besuchen mussten.

Das moderne Museum war nicht so leicht zu finden. Am Ende einer kleinen Straße mit sanierungsbedürftigen kleinen Häusern, fanden wir das Museum der zeitgenössischen Künstler. Es waren gerade Fotos ausgestellt. Die Themen waren die gleichen wie unsere. Mich wunderte, dass die Fotos, auch ganz große, nur mit Nägeln sichtbar angeheftet waren. Es störte nicht, weil alle so präsentiert waren.

Für ein Erinnerungsfoto des Hauses lehnte ich mich an einen alten Telefonmasten. Er war mit Tausenden Heftklammern betackert, die Überbleibsel von Aushängen. Ich kam nicht umhin, sie zu fotografieren. Aufgescheucht, jetzt mit offenen Augen, gingen wir den Weg zurück und entdeckten zwischen vielen verfallenen Wohnungseingängen kleine Kunstwerke.

Teppichverkauf – modernes stattliches Haus

1. Begrüßung: Chef sehr sympatisch

2. Bewirtung : Raki und Bergtee

3. Theaterszene: großer Saal, Sitzrunde auf Bänken, Lehnstuhl für den Chef, aufgerollte Teppiche, dahinter ca. 10 junge Männer, Fotografieverbot.

4. Vortrag vom Chef: interessant, fachlich

5. Vorführung: bühnenreif, theatralisches Aufrollen der Teppiche durch die 10 jungen Männer

6. Hauptteil: Einzelbetreuung -Tano und ich wollten nichts kaufen und wurden zum Ausgang verwiesen und dort von drei Männern aufgehalten und bedrängt. Ich strebte nur noch nach dem Ausgang.

Goldverkauf

Ich nahm mir vor, dieses Mal nur ja zu sagen. Ich ließ mir die Kette um den Hals hängen, folgte mit Tano der Einladung in einen gemütlichen Nebenraum. Erstes Preisangebot war 4000 Euro, dann 2000, 500, und am Schluss nur noch 250 Euro. Zum Glück ohne Kette wieder zurück ins Hotel.

Ledergeschäft

Eine kleine Umhängetasche werde ich mir kaufen, dachte ich, aber es war ein feines Modegeschäft für Jacken und Mäntel. Mit einer wunderschönen Modeschau wurden wir begrüßt. Mir gefiel sie sehr gut, weil die Model keine Modepuppen waren sondern Leute wie wir. Wir wurden weder bedrängt, noch überredet.

Hotel am Stand

Die letzte Woche verbrachten wir im Hotel am Strand. Die frische Meerluft genießend, reflektierten wir während ausgedehnter Spaziergänge entlang der Küste über den Ozean all die vielen Eindrücke der ersten Woche: Ausgrabungsstätten, venezianische Häfen, Strandpromenaden, der Palast von Malia, Knossos, byzantinische Kirchen, Klöster, Moscheen, Berggipfel, Ziegen, Schafe, 1000-jährige Plantanen, Olivenhaine, Myrtosbananen …

Eine Standlfrau erzählt

Das Tohuwabohu beim Ausräumen der Bude wird es heuer nicht geben. Also standen Tano und ich am Montag schon um 6 Uhr in der früh in unserer Hütte. Es war finster, Strom gab es noch nicht. Den einzigen Lichtblick bekamen wir mit unserer kleinen Taschenlampe. Nur keine Panik. Es muss nur das Richtige in die richtige Schachtel gefüllt werden. Klappte, bis wir am Ende dann doch nur dachten, hauptsächlich alles kommt ins Auto, alle Nägel sind gezogen und der Boden ist sauber. Die Hoffnung, meine am Tag vorher verlorene neue Brille zu finden, erfüllte sich auch nicht.

Ich jammerte Tano vor, umgekehrt er mir. Das Tohuwabohu der Schachteln und Kisten ist nichts gegen Tanos Einkaufsstress. Überfüllte Straßen, volle Parkplätze und Riesenschlangen vor Lidl- und Aldikassen. Er schimpfte über die Bank, die zum Tauschen von Scheinen für zwei Rollen Münzen seit neuestem 60 Cent verlangt. Er wollte sie den Kindern für ihre Waschmaschinen im Miethaus besorgen.

Unser Weihnachtsbaum

Heuer war ich dran, den Weihnachtsbaum zu schmücken. “Hab ich schnell“ – hätte nicht jedes Teilchen ein festklebendes Preisschildchen gehabt. Die Porzellansterne, die auf dem Markt zu Ladenhüter wurden, hatten jetzt Premiere.

Unser Krippenfiguren

Noch in der letzten Adventswoche standen sie im Brennofen. Den kolumbianischen Künstler Fernando Botero hatte ich im Kopf. Seine Figuren in der Ausstellung vor zwei Jahren in Passau mit überzeichneten Proportionen und reduzierten Details hatten mich beeindruckt. Ich hatte einfach Lust, einen Batzen Ton in die Hände zu nehmen, ihn in eine kompakte einfache Form zu drücken, und alles Kleinklein zu vergessen.

Freude und schlechtes Gewissen.

Ich erinner mich gar nicht mehr an persönliche Weinachtpost. Diese Jahr fand ich zwischen den vielen Reklamen zwei handgeschrieben Weihnachtsbriefe. Wunderschön. Danke. Da drückt mich natürlich das schlechte Gewissen. Nicht einmal den vielen Facebookfreunden habe ich geantwortet. Es ist schön, so viele liebe Bekannte und Freunde zu haben. Ich möchte allen danken und die guten Wünsche auch zurück und weiter geben. Besonders gefreut hat mich eine E-Mail von einem Krippenfreund, der mir Bilder seiner Krippe am heiligen Abend schickte, in der ich meine Figuren erkannte.

Familienausstellung 2019 im Jagerhaus Gmund

Tano, der Vater, feierte seinen 80. Geburtstag. Er wollte den Festtag nicht wie sonst, mit seiner Familie am großen Tisch im Wohnzimmer verbringen, sondern wünschte sich, in Mitten einer Familienkunstausstellung zu sein. Sein Wunsch ist nicht ungewöhnlich, die Kunstwerke, die unser Haus von oben bis unten füllen, einmal öffentlich zu zeigen. So war die Idee geboren, eine Ausstellung im Jagerhaus Gmund zu organisieren.

Für jeden Künstler der Familie wäre ein extra Zimmer bereit gewesen, bis Riccardo, der Jüngste der Familie, daraus eine wirkliche Familienausstellung machte, in der sich die Figuren, Bilder, Skizzenbücher und Mosaikarbeiten vermischten, aufeinander bezogen, ergänzten oder einen Kontrast ergaben. Sein Konzept ging völlig auf, wie man bei der Vernissage sah, bei den Gesprächen spürte und in den Zeitungsberichten nachlesen konnte.

Tano und uns gefiel es, dass die Ausstellung nicht nur Schau war, sondern vielmehr ein Treffen alter und neuer Freunde und Bekannter. Darüber hinaus war es ein Austausch zwischen Künstlern und Kunstbegeisterten, nicht nur der bildenden Kunst. Nicht nur Tano fühlte sich reich beschenkt, sondern die ganze Familie.

Ausstellung im Palazzo Grassi Luc Tuymans

Wenn wir schon in Venedig sind, dann mussten wir natürlich auch den wunderschönen Palazzo Grassi besuchen.

Diese Jahr 2019 stellt Luc Tuymans aus (geb.1958 in Belgien) Das Thema der Ausstellung: La Pelle
Gleich in der Mitte des Atriums war ein riesengroßes, begehbares Mosaik. Ich las, dass es mit 200.000 Steinchen extra für die Ausstellung gemacht wurde, nach einem Gemälde vom Tuymans, das er wiederum nach einer Zeichnung von Alfred Kantor, einem Überlebenden aus dem deutschen Arbeitslager Schwarzenheide, fertigte. Tano und ich trauten uns gar nicht darauf steigen.

Über die ausladenden Treppen des klassizistischen Palazzos kam man zu den Ausstellungsräumen im ersten und zweiten Stock.

Seine Bilder fielen auf den großen, weißen Wänden fast nicht auf. Sie waren verwaschen und wirkten verschwommen. Bleich und unauffällig waren die Gesichter. Sie wirken durch ihre aufgerissenen Augen traurig. Das Rundherum fiel genauso wenig auf. Sogar ein dunkles blau oder schwarz wirkte gebleicht.

Zwischen den rahmenlosen Bildern war viel Raum. Die weißen Wände wirkten wie Passepartouts.

58. Biennale Venedig 2019

Die letzte Biennale 2017 fiel für mich leider ins Wasser. Ich habe mich jetzt wieder hoch gestrampelt und so konnten Tano und ich uns heuer auf den Weg nach Venedig machen. Diesmal ganz umweltfreundlich, mit dem österreichischen Nachtzug München-Venedig.

Ich hatte fast ein schlechtes Gewissen, die Stadt zu besuchen, da die Masse von Touristen für die Venediger eine Belastung ist. Aber ohne uns wäre es auch nicht gut. An den Orten, wo wir waren, gab es kein Gedränge.

Während Tano sich für die Eintrittskarten zur Biennale anstellte, setzte ich mich auf eine frischgestrichene rote Bank. Mit der Hand fühlte sie sich trocken an. Trotzdem lief ich dann den ganzen Tag als wanderndes Kunstwerk mit rotem Hinterteil umher.

Als gutes Omen deutete ich die lichte Wolke, die über dem italienischen Pavillon schwebte, erzeugt durch eine Nebelmaschine. Schrieben doch die Zeitungen, dass bei der Eröffnungsfeier die grauen feuchten Nebelschwaden bis ins Innere des Hauses zogen.

Leichten Fußes begannen wir unseren Rundgang durch einen engen Korridor. Grelles Licht blendete uns. So weiß, dass es schmerzte. Im Laufschritt durchquerten wir den Lichtschacht hin zu einer knienden zwei Meter hohen Terrakottamadonna. Ihre Hände lagen abgehackt am Boden. Was dann eine Mauer mit Stacheldraht und Schusslöcher aussagen sollte, war deutlich. Ebenso eine Installation mit Steinen aus einem Atomkraftwerk.

Keramikmasken an der Wand sahen so aus, wie meine Tonarbeiten unbearbeitet.

Eher ein Spektakel war für mich der Roboter, der ständig versuchte, mit einem Greifarm blutfarbige Flüssigkeit in die Mitte zu wischen. Dabei verschüttete er erneut die Farbbrühe. Erinnerte mich sofort an meinen Haushalt, kaum aufgeräumt, entsteht am anderen Ende wieder Unordnung.

Lustig sahen die fleißigen Arbeiter im belgischen Pavillon aus. Lebensgroße mechanische Puppen, in folkloristischer Tracht, kochten, malten, musizierten. Überall surrte und schnurrte es. Erst später sah ich in den Seitenräumen, abgesperrt hinter Gittern, die Figuren der Kranken, Armen und Flüchtlinge. Sie waren die Zuschauer.

Der nordische Pavillon gefiel mir immer schon. Mitten im Raum wachsen meterhohe Bäume durch das Dach. Ton in Ton war diesmal die Ausstattung. Die Farbe des Boden wiederholte sich in den Installationen mit Pflanzen, Algen und Steinen. Ich konnte es nicht lassen, mit einem Finger einen Stein zu berühren. Ich wurde mit Recht gleich ermahnt. Aber ich wusste jetzt, dass sie aus Sand geformt waren. Sand in Nylon gepackt, las ich später.

Nachdem wir fast in allen Pavillons waren, suchten wir erschöpft die Ecke mit den Liegestühlen. Diesmal lagen große, weiche Matten auf dem Boden. Sie waren noch unbesetzt. Nachdem wir die Schuhe ausgezogen hatten und uns darauf ausstreckten, erkannten auch andere Besucher, dass es keine Kunstinstallation war.

Wir waren wieder frisch und aufnahmebereit für die internationale Ausstellung in den Arsenalen zum Thema: „May you live in interesting times“. Allein die alten Hallen und das Wissen, dass dort vor Jahrhunderten für die Seeschlacht von Lepanto 100 Galeeren gebaut wurden, macht einem ehr(und)fürchtig.

Jetzt auf Anhieb erinnere ich mich nur noch an besondere Kunstwerke.

Das Bild „Double Elvis“ von George Condam am Eingang vergesse ich sicher nicht mehr. Riesengroß bis unter die Decke reichte es. Wahrscheinlich, weil es eine Antwort auf Andy Warhols gleichnamigen Siebdruck war.

Im Dachstuhl waren von der deutschen Installationskünstlerin Alexandra Bircken zusätzliche Balken und Leitern eingebaut, auf denen 40 schwarze Latexfiguren hingen. Kalt läuft es mir jetzt noch über den Rücken. Sie sahen aus wie vom Feuer geschrumpfte und geschmolzene Menschen.

Eine rießengroße Sitzende auf einem Flugzeugsitz, drapiert mit Stofffetzen in kauernder Haltung war auch erschreckend. Rote Plastikstühle mit drei Meter hohen wackeligen Stahlfüßen strahlten Unsicherheit aus. Ich komme mir vor, wie ein Kind, dass belehrt werden muss. Die Figur mit alten Kleiderfetzen, oder der Marmorthron der gepeitscht wird, kann ich vielleicht noch deuten, vieles aber nicht.

Indien war nach langer Pause, so las ich, auch wieder vertreten. Auf drei großen Flächen waren eng aneinander Holzschuhe angebracht; ideenreich und wunderschön kunsthandwerklich verziert. Ich suchte den für mich passenden Schuh aus, der nicht nur mein momentanes Empfinden wider gibt, sonder seit meiner Chemobehandlung das taube Gefühl der Füße bildlich zeigt. Ich fotografierte den Schuh.

Saudi Arabien war zum ersten Mal dabei. Wunderschöne, aus Leder geschnittene, durch Hitze geformte Gebilde, die an Seeigel und Muscheln erinnerten, waren zu einem riesigen Ornament zusammengeknüpft. Anerkennend ist, dass die Künstlerin eine Frau ist, die das Land präsentiert. Ich freute mich, dass ich ein dreisprachiges großes Buch geschenkt bekam. Wahrscheinlich betrachtete ich besonders interessiert die kunsthandwerklichen Arbeiten.

Noch ein Geschenk gab es bei der österreichischen Künstlerin Renate Bertlmann. Ein großes Plakat mit einem Foto einer Rollstuhlfahrerin. Buch und Rolle trug ich brav durch die Stadt. Das eingerollte Plakat überstand leider die Zugrückfahrt nur halb. Ich glaube, ich habe es beim Aussteigen in Tegernsee vergessen. Schade.

Den obligatorischen Bleistift als Andenken kaufte mir Tano, ohne zu Fragen, ob ich ihn möchte.

Alle Jahre wieder

Impressionen vom Weihnachtlichen Schlossmarkt Tegernsee

Lang ist es her, so lange, dass ich nicht mehr weiß wie oft wir uns mit unseren Tonarbeiten auf den verschiedenen Christkindlmärkten im Tegernseer Tal beteiligten. Seit es den Weihnachtlichen Schlossmarkt in Tegernsee gibt, sind und waren wir dabei.

Der Schloßplatz vorm ehemaligen Kloster mit seiner Kirche und dem Bräustüberl ganz nah am See und im Hintergrund der Walberg, ein idealer noch dazu geschichtsträgiger Platz für einen romantischen Christkindmarkt.

Impressionen vom Schlossmarkt 2018

In der Weihnachtshütte

Gartenkeramik

Krippen und Kleinzeug

Von der Meta-Gadesmann-Straße zu Herbert Beck

Bis zum 30. September kann man die Ausstellung „Herbert Beck trifft Emil Nolde. Inspiration und Umsetzung“ im Gulbranssonmueum besuchen.

Ich freue mich, dass ich das Ehepaar Beck noch kennen lernen durfte. Wir trafen uns nicht nur bei einem kleinen Ratsch auf der Straße, sondern jedes Jahr bei Fachgesprächen in der Tegernseer-Tal-Ausstellung. Sie waren jedes Jahr mit ihren neuesten Werken dabei. Besonders freut es mich natürlich, dass ihnen meine Plastiken gefielen. Herbert Beck hat die Ausstellung vor 68 Jahren mit Olaf Gulbransson,Thomas Baumgartner und Ilse Hausner-Witschel ins Leben gerufen.

Von den beiden Becks erfuhr ich auch die Geschichte unserer Meta-Gadesmann-Straße, nach dem sie mich nach meiner Adresse gefragt hatten.

Er erzählte, dass er in den 50iger Jahren oft in dem Haus der Kunstsammlerin Meta Gadesmann war. Dort trafen sich regelmäßig Kunstinteressierte bei Teestunden und rauschenden Festen. Beck schwärmte, dass ihm dabei Bilder von bekannten Künstlern umgaben, wie Picasso, Modigliani, Corinth und Chagall.

1958 macht er im Haus von Meta Gadesmann Bekanntschaft mit der Kunsthändlerin und Sammlerin Hanna Bekker vom Rath. Sie unterstützt seine Karriere als Maler und nahm viele seiner Werke in ihre wichtige Sammlung Deutscher Expressionisten auf.

Er lernte dort auch die Malerin Ida Kerkovius kennen, in deren Privatsammlung seine Bilder neben Klee, Jawlensky und Kirchner hingen. Im Internet las ich, dass sie zum Stuttgarter Kreis der Avantgardisten gehörte und zu den bedeutenden weiblichen Vertreterinnen der Klassischen Moderne in Deutschland zählt.

Frau Gadesmann war einmal enge Mitarbeiterin des Chefs der weltbekannten jüdischen Firma „Telefonbau & Normalzeit“ in Frankfurt. In der Hitlerzeit wurde sie inhaftiert, weil sie Gelder ins Ausland verschob, um jüdischen Freunden bei der Existenzgründung im Exil zu helfen.

Herbert Beck schenkte mir und meinem Mann einmal seinen Katalog. Für eine Widmung hatte er keine Zeit. Er würde es einmal nachholen. Leider kam er nicht mehr dazu.

Einen Einblick in Becks Atelier zeigt das folgende Video:
https://www.youtube.com/watch?v=wZ-UXGcOwpY