Museumsbesuch und Museumsbesucher

An einem windigen, verschneiten Sonntag traf ich mich mit anderen Zeichnern in der Pinakothek der Moderne. Auf der Suche nach einem Motiv fiel mir eine Gruppe aus Erwachsenen und Kindern auf. Eine Führerin erläuterte der Gruppe einige Ausstellungsstücke und teilte dann Papier und Stifte an die Kinder aus. Die Kleinen begannen eifrig mit dem Zeichen, während die Erwachsenen noch weitere Erläuterungen bekamen. Wie passend, habe ich mir gedacht. Mein erstes Motiv des Tages war gefunden. Gerne hätte ich auch die Zeichnungen der Kinder gesehen.

Museumsführung für Groß und Klein

Museumsführung für Groß und Klein

Im Museum beobachtete ich einen Fotografen bei der Arbeit. Er blieb nicht lange an einem Ort stehen, immer auf der Suche nach der perfekten Perspektive.

Fotograf bei der Arbeit - knips, knips, knips ...

Fotograf bei der Arbeit – knips, knips, knips …

Ein Museumsbesuch macht müde und deshalb sind Sitzgelegenheiten eine tolle Sache. Bei einer solchen Pause kann man auch einen Blick auf sein Smartphone werfen. Nachdem ich den Mann gezeichnet hatte, zog ich auch mein Telefon heraus. Keine neue Nachricht  …

Mann mit seinem Smartphone - Was er wohl dort nachgeguckt hat?

Mann mit seinem Smartphone – Was er wohl dort nachgeguckt hat?

Zuletzt habe ich noch einige Besucher in der eindrucksvollen Eingangshalle festgehalten.

Besucher in der Eingangshalle der Pinakothek der Moderne

Besucher in der Eingangshalle der Pinakothek der Moderne

Schneemänner vor unserer Tür

Die Großfamilie, die wir während der Festtage waren, hat sich leider wieder aufgelöst. Geblieben sind uns nur noch Gustavs drei Schneemänner vor unserem Kücheneingang.

Drei Schneemänner vor unserer Tür.

Drei Schneemänner vor unserer Tür.

In Wikipedia las ich, dass vor 245 Jahren der Begriff Schneemann zum ersten Mal in einem Leipziger Kinderliederbuch als Begriff auftauchte. Ein Leipziger Bub baute jetzt im Jahr 2015 gleich drei Schneemänner. Viel freundlicher als der grimmige im Buch gucken sie in unsere Küche.

Poesie

Meine Mutter hatte kein eigenes Poesiealbum. Sie durfte das ihrer älteren Schwester weiterbenützen. Deshalb finde ich Einträge, die über hundert Jahre alt sind.

Poesiealbum 1915Der Glaube sei Dein Steuer,
Die Hoffnung Dein Magnet,
Die Liebe Dein Segel,
Das Ruder das Gebet,
Und in des Schiffleins Stille,
Steht Christi Kreuz als Mast,
Den man mit Lob und Bitte,
In jeden Sturm erfasst.

Gewidmet von Deiner Patin
Anna Riedisser
Pfaffenberg den 26. Juli 1915

Catania – Tagebuch einer Reise

Meine Ohren taten weh. Wir waren im Anflug auf Catania. Der Ätna lag im Schatten, nur der schneebedeckte Gipfel strahlte im hellen Licht der Sonne. Wie zerzupfte Watte lagen die Wolken unter uns, dazwischen die Farben der Felder, braun, grau und beige. Diesen ergreifenden Moment wollte ich festhalten und ich nahm mir vor Tagebuch zu schreiben – das Ergebnis hier.

Cati und Pina waren so lieb und korrigierten meinen Text

Anlass unserer Reise waren Tanos halbgerader und mein gerader Geburtstag in diesem Jahr. Wir wollten nicht viel unternehmen. Einfach die Tage so nehmen wie sie kommen, Kaffee trinken, spazieren gehen, sich unterhalten, schauen und genießen.

Nur die Fahrt nach Caltagirone hatten wir geplant.

Der Sänger Leo Slezak – Von der Met in New York in die Egerner Bucht

Als die Pianistin, Kamila Akhmejanova, die ersten Töne am Klavier anschlug und noch bevor der rumänische Tenor Marius Zaharia die Lieder anstimmte, flüsterte mir Tano schon die Titel der Lieder ins Ohr. Es waren neapolitanische Volkslieder, geschrieben und komponiert vor allem für die italienischen Auswanderer in Amerika. Leo Slezak und Enrico Caruso sangen sie ab 1909 an der Metropolitan in New York.

Tanos Begeisterung war es, die diesen Abend für mich zu einem besonders schönen Erlebnis machte.

Peter Rixner und Sonja Still haben Slezaks Leben in einem Film nachgezeichnet. Still las Ausschnitte aus Slezaks Biografie von Hanna von Feilitzsch. Der bekannte Segler und ehemalige Hotelier des Malerwinkels erzählte von seinem Erlebnis mit Slezak als 8-Jähriger. So viel Bayrisch hat das neue Seehotel Überfahrt seit seinem Bestehen sicher noch nicht gehört.

Gleich zu Beginn der Veranstaltung sprach der neue Bürgermeister Christian Köck (ein Schulkamerad von Pina) über die Geschichte des Tals bis zum Abriss des Gasthauses „Zur Überfahrt“ und dem Neubau des „Seehotels Überfahrt“, natürlich auch im schönen bayrischen Dialekt.

Italienische Töne dann auf unserem abendlichen Heimweg. Tano musste sich nicht mehr zurückhalten und sang für mich allein „Torna a surriento“ und „Corre ‘ngrato“, so innig wie vorher Zaharia.

„Der Tegernsee, das ist mein Fjord“ – Das Tegerseer Tal zwischen 1900 und 1945

Im Gegensatz zur der Eröffnung der Ausstellung „Kultur am Abgrund“ im jüdischen Museum, trafen wir diesmal bei dem Vortrag von Dr. Veronika Diem im Münchner Rathaus mehrere Bekannte aus dem Tegernseer Tal. Wieder ging es um unser Tal, über die historischen Hintergründe in der Zeit zwischen 1900 und 1945.

Interessant und spannend war für mich, dass ich in der Zeitschrift „Tegernseer Tal“ einen Artikel von Tatjana Kerschbaumer über Veronika Diem fand. Diem, 1975 in Tegernsee geboren, schrieb eine Dissertation über die „Freiheitsaktion Bayerns“ bis dato ein ungeklärtes Kapitel der Geschichte zum Kriegsende in Bayern.

Gefallen hat mir auch der Veranstaltungsort, die Juristische Bibliothek im dritten Stock des neugotischen Rathauses. Ein zweistöckiger Raum mit einer wunderschönen, vergoldeten, eisernen Wendeltreppe und umlaufenden Balustraden, dazu die floralen Wandleuchter und die eichenen Schränke und Regale. Alles fast noch Original im Münchner Jugendstil.

Aktzeichnen

Ich hatte mal wieder Lust auf Aktzeichnen und habe an einem Wochenendkurs an der Volkshochschule teilgenommen. Im Folgenden zeige ich eine kleine Auswahl der dort entstandenen Bleistiftzeichnungen.

Besonders Spaß haben mir die Blindzeichnungen gemacht: Man lässt den Bleistift übers Papier gleiten und schaut dabei konsequent nur aufs Model und nicht aufs Blatt. Die Ergebnisse sind dann natürlich schief und krumm, aber dafür sehr genau beobachtet und ausdrucksstark. Im Kurs haben wir und dazu gegenseitig gezeichnet.

Frau und Mann – Blindzeichnungen

Blindzeichnungen mit Links

Blindzeichnungen mit Links (mit der linken, nicht dominanten Hand gezeichnet)

Füße

Füße, Füße, Füße, …

Meine Hand als Model

Meine eigene Hand als Model

Model stehend und sitzend

Model stehend und sitzend

Model stehend

Model stehend

 

„Landleben verbindet“ Ausstellung im Olaf Gulbransson Museum Tegernsee

Ohlstadt sei uns wahrscheinlich nur vom Verkehrsfunk und den Bobfahrern bekannt, so begann der Bürgermeister dieses Ortes, Christian Scheuerer, seine launige Rede zur Ausstellungseröffnung.

Weniger bekannt sei uns wahrscheinlich, dass Ohlstadt im blauen Land, dem Land der blauen Reiter liegt, und noch weniger bekannt, dass der berühmte Malerfürst Friedrich August von Kaulbach dort 1893 eine bäuerliche Sommervilla erbauen ließ.

Die Verbindung zu Tegernsee zeigt der Untertitel der Ausstellung „Illustrierte Briefe von Olaf Gulbransson und Friedrich August von Kaulbach“. Dr. Andrea Bambi, Oberkonservatorin der Bayrischen Staatsgemäldesammlung, erklärte den Zusammenhang ausführlich bei der Eröffnung.

 

Aus dem künstlerischen Nachlass Kaulbachs,kommt die sogenannte Olafmappe. Sie enthält Briefbögen mit Texten und Illustrationen von Gulbransson und gibt Einblick in die bisher unbekannte Freundschaft zweier stilistisch konträrer Künstler, noch dazu mit zwei Jahrzehnten Altersunterschied.
Mit behördlicher Hilfe von dem damals schon berühmten Kaulbach, bekam Gulbransson 1906 die damalige Bayerische Staatsangehörigkeit. Es war der Beginn einer Freundschaft. Das anfängliche „Sie“ wurde im Lauf der Jahre zu einem vertrauten „Du“

Erst Daheim las ich den Ausstellungsführer von Malgorzata Stigancow. Er ist so interessant geschrieben, dass ich die Ausstellung noch einmal sehen möchte.

Besuch der Gemeinschaftsausstellung im Kunst- und Kulturhaus in Hausham

Das erste Bild, das Tano ansteuerte – fiel auch mir gleich beim Eintreten in die Ausstellung auf – ein azurblauer Himmel und zwei beeindruckende, senkrechte Berggipfel, einer in blau-weiß und einer in rot-weiß.

„Mei war des schee“, sagte Traudl, die Aufsicht hatte, und wir wussten nun, dass sie die Malerin war, unsere Nachbarin. Sie zeigte uns auf dem Bild ihren Rastplatz in schwindliger Höhe.

Nachbarin ist gut gesagt. Zaungespräche sind uns nicht möglich, denn eine riesengroße Kuhweide trennt uns. Aber auch, wenn wir Tür an Tür wohnen würden, oft antreffen würden wir sie nicht, die Bergsteigerin, Taucherin, Schwimmerin, Radfahrerin, Skilehrerin und Künstlerin. Sie ist Mitglied im Kunstkreis Hausham und im Kunstraum Innsbruck.

Wir haben schon viele Ausstellungen des Haushammer Kunstkreises gesehen. Es ist ein sehr aktiver Verein, mit monatlichen Treffen, vielen Einzelausstellungen und einer jährlichen Gemeinschaftsausstellung. Die jetzige Ausstellung ist noch bis zum 23. Nov. geöffnet.