Zeichnen am Donnerstag – Nr. 10

Mein kleiner Neffe freut sich bestimmt, hier ein paar Urtiere zu sehen. Vielleicht gibt es aber auch ein paar Erwachsenen, die diese Geschöpfe genauso faszinierend finden. Entstanden sind die Zeichnungen wieder im Paläontologischen Museum in München.

Plateosaurus engelhardti (Fränkischer Lindwurm)
Alter: 205 Millionen Jahre, Keuper, Obertrias
Schwarze und graue Tuschestifte

Placodus gigas (Pflasterzahnsaurier)
Alter: 235 Millionen Jahre, Muschelkalk, Mitteltrias
Tuschestift, Aquarell
Die ersten blauen Farbspritzer sind versehentlich auf das Papier gelangt; ich fand es dann aber so passend für diesen Meeresbewohner, dass ich gleich noch absichtlich welche hinzugefügt habe.

Gomphotherium aff. steinheimense (Mühldorfer Urelefant)
Alter: 10 Millionen Jahre, Miozän, Neogen
Tintenstift, Aquarell
Ich finde es spannend, dass man dieses Skelett in meinem Geburtsjahr gefunden hat.

Zeichnen am Donnerstag – Nr. 9 – Digitales Bearbeiten am Computer

Heute bin ich Zuhause geblieben und es kam ein ganz anderes Mal- und Zeichenmedium zum Einsatz – mein Computer. Mit Hilfe eines Grafiktablettes, auf dem man wie auf Papier mit einem Stift arbeiten kann, habe ich eine Zeichnung von letzter Woche bearbeitet. Als Programm diente mir Photoshop.

Am Computer kann man wunderbar experimentieren und verschiede Dinge ausprobieren. Bei dem Bild „Sonnenuntergang“ hatte ich Spaß dabei, mit verschieden Farbkombinationen zu spielen und die Atmosphäre eines Sonnenuntergangs einzufangen. Das „alte Ehepaar“ musste ohne Farbe auskommen, hier habe ich nur graue Flächen eingesetzt.

Sonnenuntergang
Digital

 Altes Ehepaar
Digital

Zeichenen am Donnerstag – Nr. 8

Das sommerliche Wetter hat gestern zum Zeichnen im Freien eingeladen – und ich hatte meinen Pinsel zuhause liegen gelassen. Dank der lieben Leihgabe meiner Mitzeichnerin konnte ich dennoch ein Aquarell anfertigen. Es zeigt den Jakobs-Platz in München und die dort befindliche Synagoge. Dazu habe ich noch einige auf dem Platz verweilende Leute skizziert.

St.-Jakobs-Platz mit Blick auf die Synagoge
Aquarell

Verweilen und Relaxen
Tintenstift

Zeichnen am Donnerstag – Nr. 7

Ein Besuch im Paläontologischen Museum ist erfurchteinflößend – in doppelter Hinsicht.

Die ausgestellten Fossilien lassen einen erahnen, wie es wohl damals gewesen sein muss, als noch gigantische Lebewesen die Erde bevölkerten. Man kann kaum glauben, dass Saurier und andere Urtiere einmal wirkich gelebt haben.

Schließlich fragt man sich, wie man es nur anstellen soll, solch ein Tier auf Papier zu bannen. Immerhin besteht so ein Skelett aus hunderten von Knochen. Es geht, und macht dazu noch Spaß …

Riesenhirsch (Megaloceros)
Aquarell
Riesenhirsch

Kopf eines Dreihornsauriers (Triceratops)
Aquarell

Urtümlicher Saurier (Bradysaurus)
Tuschestifte

35. SketchCrawl

Gestern machte ich mich zum Deutschen Museum auf und traf mich dort mit einigen Zeichnern zum SketchCrawl. Viele werden sich jetzt fragen, was das denn ist. Der SketchCrawl ist ein Tag an dem sich Menschen rund um den Globus verabreden, um in ihren Städten zu zeichnen und ihre Umgebung in Skizzen festzuhalten. Die Ergebnisse können dann im Internet bewundert werden.

Mir hat es wieder riesigen Spaß gemacht, sowohl das Zeichnen von technischen Dingen, als auch der Austausch mit all den Gleichgesinnten, die ich dort getroffen habe. Es ist schon spannend zu sehen, dass jeder eine ganz andere Herangehensweise beim Zeichnen hat. Mich hat das wieder sehr inspiriert.

Meine Ergebnisse:

Fahrbare Dampflokomobile
Maschinenfabrik Rudolf Wolf, Magedeburg-Buckau, 1862

Liegende Dampfmaschine
Gotthilf Kuhn, Stuttgart, 1963

Seenotrettungskreuzer der „Theodor-Heuss“-Klasse
Bauwerft Fr. Schweers, Bardenfleth, 1960
(Mit dieser Zeichnung war ich nicht ganz zufrieden, deshalb habe ich Zuhause noch ein bisschen was daran geändert.)

Zeichnen am Donnerstag – Nr. 6

Wieder einmal hat das Bayerische Nationalmuseum gelockt.

Um das Zeichnen von Gesichtern und Köpfen zu üben, mussten zwei Bayerische Könige aus dem 19. Jahrhundert dran glauben, danach eine sogenannte Johannisschüssel aus der Gotik, die den enthaupteten Kopf des Heiligen Johannes des Täufers in einer Schüssel darstellt.

Der Löwe, der einen Drachen in den Klauen hält, ist aus der Spätromanik. Mir gefällt die stilisierte Darstellung.

König Max I. Joseph
Josef Ernst von Bandel, Rom 1826, Marmor
Kronprinz Ludwig von Bayern, später König Ludwig I.
Joseph Heinrich Kirchmayer, Müchen 1808, Marmor

Haupt Johannes des Täufers
München 1330, Sandstein

Löwe mit Drachen in den Klauen
Altbayern, 1220 – 1240, Sandstein

Zeichnen am Donnerstag – Nr. 5

Zur Osterzeit dürfen Hasen nicht fehlen. Gestern habe ich sie neben anderen Tieren im Fischerei- und Jagdmuseum gezeichnet.

Wildkaninchen und Feldhasen
Aquarell

Papagei
Kufenfigur eines Prunkschlitten, Tuschestift

Gamsbock und Wildschwein
Tuschestift

Dachs
Tuschestift

Hasen
Blindzeichnung, Tuschestift

Schatz auf dem Kirchenspeicher

Riccardo zeigte im vorangegangenen Eintrag die Venus von Velazquez (1599 – 1660). Jetzt möchte ich konträr dazu das „Heilige Grab“ zeigen, das zurzeit in der Rottach-Egerner Kirche aufgestellt ist. Das Verbindende ist, dass beide bedeutende, barocke Kunstwerke sind.

In der Barockzeit versuchte die Kirche den Gläubigen das Leiden und die Auferstehung Jesu besonders anschaulich nahe zu bringen. Mit einem theatralischen Kulissenaufbau und Aufstellbildern stellte man das „Heilige Grab“ dar.

Auf dem Kirchenspeicher fand man vor einigen Jahren die vollständig vorhandenen Teile eines solchen Grabes. Bemalt wurde die Kulisse von dem Münchner Kirchen- und Theatermaler Joseph Ignaz Schilling (1702 -1773). Man erkannte den künstlerischen Wert und ließ es für 360.000 € restaurieren.

Auf mein Bitten hin malte Pina für mich die Szene. Mit den Aquarellfarben konnte sie sehr gut die typischen Merkmale des Barocks herausarbeiten, wie Farbe, Bewegung, Licht und Schatten.

Man kann sich vorstellen, welch starke Emotionen das Grab früher bei den Gläubigen auslöste. Die realistische, dramatische Bühnenanlage, ein Denkmal der damaligen Volksfrömmigkeit, berührt auch uns.

Aquarell von Pina: Das „Heilige Grab“ in der Kirche zu Rottach-Egern