900 Jahre Kirche Egern

Im Jahre 1111 oder 1112 ließ Abt Aribo von Tegernsee die erste Kirche in Egern bauen. 1466 wurde dann unter Abt Ayrinschmalz der heutige Kirchenbau an der gleichen Stelle errichtet. Grund, ein Festjahr zu organisieren.

Zum Abschluss des Jubiläums wurde ein Gottesdienst mit Kardinal Reinhard Marx, dem Erzbischof von München und Freising, gefeiert. Wie es sich bei uns gehört, begann das Fest mit einem Kirchenzug.

Voran ging die Musikkapelle. Es folgten Vertreter der Politik, vom ehemaligen Europaabgeordneten bis zum Landrat und Gemeinderat. Alles, was Rang und Namen hat, machte mit, die Vereinsmitglieder mit ihren Fahnen, die Gebirgsschützen und die Schalkfrauen.

Es war ein bunter, bayrischer Festzug, doch sehr echt und authentisch. Es gab kaum neugierige Touristen, keine Polizei, die absperrte, niemanden, den die geparkten Autos störten. Fast genierte ich mich zu fotografieren, stand ich ja ziemlich allein mit Tano am Straßenrand. Dem Kardinal fiel es auf und er schenkte uns einen freundlichen Gruß.

 

Ausstellung in der Studiogalerie von Roma Babuniak in Ostin/Gmund

Ausstellung von Akashi Murakami und Viola Poschenrieder-Schink
(bis zum 10. Juni)

Dreizehn Stufen führen hinab zur Studiogalerie von Roma Babuniak. Die zwei Ausstellungsräume sind unerwartet hell, obwohl nur zwei kleine Fenster natürliches Licht geben. Beim Betreten überkam mich das Gefühl von Leichtigkeit. Bilder, Objekte und Raum empfand ich als Gesamtkunstwerk.

Akashi Murakami: Ihre Keramikskulpturen stehen auf Glasplatten, die auf niedrigen Holzquadern liegen. Die Künstlerin hatte Holzfundstücke mit Gips abgeformt und die entstandenen Gipsformen mit weißem Steinzeug-Ton ausgegossen. Dadurch entstanden fragile Gebilde, deren ursprüngliche grobe Form man nur noch erahnen konnte. Sie wirkten feingliedrig und zerbrechlich. Nur mit Abstand traute ich mich sie zu betrachten.

Viola Poschenrieder-Schink: Gerade, geschwungene, wirre und geordnete Linien überziehen ihre Bilder. Sie wirken trotzdem zurückhaltend und still. Besonders ansprechend fand ich den Bilderzyklus „Lebenszeichen“. Spuren von Buchstaben und Linien waren mit einer dicken, milchigen Wachsschicht überdeckt. Am liebsten hätte ich über die matten Oberfächen gestreichelt.

Den Namen Murakami scheint es in Japan häufig zu geben. Werke von Takashi Murakami sah ich in Venedig im Palazzo Grassi (Foundation François Pinault).

Muttertagsgeschenk

Von Riccardo bekam ich ein ganz besonderes Geschenk. Auf eine Langspielplatte aus Vinyl malte er mit Vinylfarbe ein Gesicht. Einzigartig diese Idee!  Danke Riccardo.

Horst Hermenau – Ausstellung in Holzkirchen

„Malerei auf Fotos“ stand auf Horst Hermenaus Einladung zu seiner Vernissage. Das machte mich neugierig. Ich wusste, Fotos druckt man heute nicht nur auf Papier. Ich stellte mir übermalte Fotos auf Leinwand vor.

So war es. Aber ich war überrascht, wie gut es Hermenau gelang, den fotografierten Hintergrund mit dem Gemalten zu vereinigen. Foto und Malerei konnte man nicht mehr unterscheiden. Fantasie und Wirklichkeit sind in den Bildern zusammen gefasst.

Thema seiner Ausstellung  ist „die Geburt der Venus“. Auf fast allen Bildern stellt er Frauen dar. Nur ein Bild zeigt neben einer Dame einen Mann. Es gefällt mir besonders gut; es ist ein Selbstbildnis des Künstlers. In der Hand trägt er eine Malerpalette als wäre es ein Blumenstrauß.

Die Ausstellung ist in der Galerie Altevers in Holzkirchen noch bis zum 23. Juni zu sehen.

Georgia O´Keeffe in der Hypo-Kunsthalle in München

Als ich gestern Riccardos „Orchidee“ sah und das Bild vergrößerte, dachte ich unwillkürlich an die Blüten von Georgia O’Keeffe.

Vor kurzer Zeit sah ich nämlich die Retrospektive der Künstlerin in der Hypo-Kunsthalle in München. Die Assoziation ist vielleicht weit herbeigeholt, O´Keeffe malte ihre Blüten auf große Leinwände, Riccardo zeichnete auf ein kleines Din-A5-Blatt mit Bleistift und Buntstiften. Ähnlich ist für mich die Wirkung von realer und zugleich unwirklicher Darstellung.

Bei der Ausstellung fiel mir das Sterbejahr der 99-jährigen Künstlerin auf, es war das Geburtsjahr von Riccardo. Die Ausstellung ist noch bis zum 13. Mai in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung in München zu sehen.

Ausschnitt und Vergrößerung von Riccardos Orchid 4 2

Jagerhaus und die Gmundart

Zum gestrigen Beitrag möchte ich noch ein Foto von der Außenansicht des Jagerhauses dazufügen.

Das historische Haus liegt mitten in Gmund ganz idyllisch an der Mangfall. 1793 wurde es erbaut. Seit 15 Jahren ist es Heimatmuseum und Haus der Kultur.

Im oberen Stockwerk erlebt man die Geschichte des Ortes, die Alltagskultur des letzten Jahrhunderts und die Geschichte vom „wilden Jager“ und der „Jägerschlacht am Grund 1833“.

Die Räume im Erdgeschoss sind für wechselnde Ausstellungen restauriert worden. Zurzeit ist die Ausstellung „Gmundart“ zu sehen.

Ausstellung in Gmund im Jagerhaus

Gestern wurde im Jagerhaus die inzwischen 9. Ausstellung „Gmundart“ eröffnet. Gmunder Künstler und einige Gastaussteller zeigen ihre Werke bis zum 20. Mai. Jch war dabei, diesmal als Besucher, im letzten Jahr als Ausstellerin.

Für Hans Schneider, den Organisator, war es sicher nicht leicht, die unterschiedlichen Arbeiten ausgewogen zu präsentieren. Es gelang ihm sehr gut. Die kleinen Räume wirkten nicht überfüllt, obwohl 61 Werke von 24 Künstlern postiert werden mussten. Schneider sprach vom Höchststand in diesem Jahr. Wirklich, ich sah nach, ein Werk mehr als im letzten Jahr.

Das Ambiente des 200 Jahre alten Hauses ist wunderschön. Es war das Wohnhaus des königlichen Revierjägers Johann Baptist Mayr, der bekannt ist als „Wilder Jager von Gmund“. Ich konnte die Räume richtig erleben, als ich vor einem halben Jahr dort mit Bernd Ammer und Heidi Barnsdorf ausstellen konnte. In den Bildern, die Pina bei unserer Vernissage gemacht hatte, spürt man die Atmosphäre des Hauses.

 

Rustikale Oberflächengestaltung

Beim Brand von Tanos Mosaiksteinen hatte ich einige Gefäße mit im Ofen. Es waren Probestücke für eine neue rustikale Oberfläche.

West-Östliche Kulturbegegnung in Miesbach

Am 21. April waren Tano und ich in einer Vernissage im Waizinger Keller. Die Aktiven des Vereins „Kulturvision“ ermöglichten durch ehrenamtliches Engagement eine Ausstellung der Künstler Bernd Göbel, Steffen Ahrens und Marcus Golert.

Bernd Göbel (geb.1942) war von 1982 – 2008 Professor an der Kunsthochschule Halle. Seine Skulpturen und Grafiken konnten wir schon vor zwei Jahren im Tegernseer Schalthaus sehen. Seiner Plastik „Unzeitgemäße Zeitgenossen“ begegneten wir auch auf einem Spaziergang in der Stadt Leipzig.

Diesmal stellte er in Miesbach nur seine Grafiken aus. Die Werke seiner Schüler Ahrens und Golert hatten den Vorzug.

Die Plastiken von Steffens Ahrens (geb. 1962) sind schön. Es gelang ihm, wie er selbst sagt, ein Gegengewicht zu Schlechtigkeit und Verfall zu setzen. Seine Arbeiten kommen mir bekannt vor, sie erinnern mich an klassische Werke. Ich denke, jedermann hätte gerne eine seiner Plastiken im Wohnzimmer.

Im Gegensatz dazu lese ich von Marcus Golert (geb. 1966), dass er sich auf heikle Themen einlässt. Seine Plastiken bleiben in Erinnerung. Mir gefällt sein Materialmix bei den Plastiken, wie Sandstein/Blei oder Blei/Beton.

Sein „Alter Mann“ beeindruckte mich sehr. Bei dem siebenteiligen Werk „Transformation“ (sieben Köpfe) musste ich sofort an die „Heads“ von Bruce Naumann denken.

Die Titel seiner Werke Amok, Kurio, Kassandra, Klone oder In Vitro erschlossen sich mir erst, als ich die Erklärungen auf seiner Webseite las.